Frankfurt (ots) - Die EU-Wettbewerbshüter haben verkündet, dass sie nach der ersten Prüfungsphase die geplante Fusion der Deutschen Börse und der London Stock Exchange (LSE) nun in einer zweiten Phase genauer unter die Lupe nehmen werden. Diese Mitteilung ist alles andere als eine Überraschung. Es wurde fest erwartet, dass dies geschehen würde, selbst die Deutsche Börse hat klar kommuniziert, dass sie mit einer eingehenderen Prüfung rechnet.
Überraschend und zugleich ein großer Unterschied zur 2012 an EU-Wettbewerbsbedenken gescheiterten Fusion der Deutschen Börse mit der Nyse Euronext ist, dass die EU-Kommission dieses Mal frühzeitig sämtliche potenziellen Probleme detailliert kommuniziert hat. Noch überraschender ist aber, dass die LSE am Mittwoch mitteilte, den Verkauf des französischen Teils des Clearers LCH.Group, der Clearnet SA, zu prüfen. Damit macht sie den EU-Wettbewerbshütern, aber auch der bekanntermaßen daran interessierten Mehrländerbörse Euronext, die gegen die Fusion Stimmung macht, ein substanzielles Angebot. Schließlich hat die EU-Kommission wie erwartet den Clearing-Markt an die erste Stelle ihrer potenziellen Bedenken gesetzt.
Der Verkauf von Clearnet würde einen Teil der Bedenken aus dem Weg räumen. Clearnet.SA verrechnet den Aktienhandel der vier Euronext-Länder und ist überdies der zweitgrößte zentrale Kontrahent (CCP) des Euroraums. Zudem wird damit das Repo-Clearing der LCH Group veräußert. Die Befürchtung der EU-Kommission, dass der Wettbewerb im europäischen Repo-Markt ausgeschaltet werden könnte, wäre damit erledigt.
Anders als beim Projekt der Deutschen Börse und der Nyse Euronext warten Deutsche Börse und LSE nicht bis weit in die zweite Prüfungsphase hinein. Vielmehr gehen sie früh auf Bedenken ein. Vor allem bleibt es aber nicht bei Angeboten, die eher symbolischer Natur sind. Vielmehr wird mit dem Clearnet-Verkauf gleich eine strukturelle Maßnahme avisiert.
Ob und wie die Bedenkenliste der EU in den kommenden Wochen und Monaten erfolgreich abgearbeitet werden kann, wird sich noch zeigen müssen. Auf jeden Fall steht dieses Projekt im Vergleich zur Nyse-Euronext-Fusion, was die Wettbewerbsprüfung betrifft, nun unter einem besseren Stern. Der avisierte Clearnet-Verkauf wird nicht nur die Bedenken der EU-Kommission abmildern, sondern auch die Atmosphäre, in der die bevorstehenden Gespräche stattfinden werden, positiv beeinflussen.
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Der Verkauf von Clearnet würde einen Teil der Bedenken aus dem Weg räumen. Clearnet.SA verrechnet den Aktienhandel der vier Euronext-Länder und ist überdies der zweitgrößte zentrale Kontrahent (CCP) des Euroraums. Zudem wird damit das Repo-Clearing der LCH Group veräußert. Die Befürchtung der EU-Kommission, dass der Wettbewerb im europäischen Repo-Markt ausgeschaltet werden könnte, wäre damit erledigt.
Anders als beim Projekt der Deutschen Börse und der Nyse Euronext warten Deutsche Börse und LSE nicht bis weit in die zweite Prüfungsphase hinein. Vielmehr gehen sie früh auf Bedenken ein. Vor allem bleibt es aber nicht bei Angeboten, die eher symbolischer Natur sind. Vielmehr wird mit dem Clearnet-Verkauf gleich eine strukturelle Maßnahme avisiert.
Ob und wie die Bedenkenliste der EU in den kommenden Wochen und Monaten erfolgreich abgearbeitet werden kann, wird sich noch zeigen müssen. Auf jeden Fall steht dieses Projekt im Vergleich zur Nyse-Euronext-Fusion, was die Wettbewerbsprüfung betrifft, nun unter einem besseren Stern. Der avisierte Clearnet-Verkauf wird nicht nur die Bedenken der EU-Kommission abmildern, sondern auch die Atmosphäre, in der die bevorstehenden Gespräche stattfinden werden, positiv beeinflussen.
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