Bremen (ots) - Verordnete Vaterlandsliebe ist ein Wesensmerkmal totalitärer Staaten, aber auch ungefestigter Demokratien. Schönes Beispiel: der Straftatbestand "Beleidigung des Türkentums" im Reiche Erdogan. In selbstbewussten Demokratien hingegen zuckt Justitia nicht einmal, wenn die Nationalflagge verbrannt wird - siehe USA. Deutschlands Konservative suchen wieder einmal einen Sonderweg: die Leitkultur. Das Auftauen dieser politischen Leiche nach fast 16 Jahren wirkt makaber. Denn die Anbiederung bei der AfD-Klientel findet statt, während sich Bundestag und Gesellschaft mit einem erschütternden Befund zum Stand der deutschen Einheit befassen: Fremdenfeindlichkeit und Demokratieverachtung sind in den östlichen, nicht mehr so neuen Bundesländern weit überdurchschnittlich verbreitet. Erhebliche Teile der deutschen Bevölkerung haben offenbar Defizite, was die Akzeptanz einer offenen, freien, toleranten Gesellschaft angeht. Die Schwarzen in den Freistaaten wollen nun sogar irgendetwas verankern, das noch über Werte, Rechtsnormen und demokratische Grundordnung hinaus geht. Da aber wird's gemischt: Worauf man stolz ist, sollte doch bitte Privatsache bleiben! Und wenn Ihr schon den Gebrauch der deutschen Sprache im öffentlichen Raum vorschreiben wollt, liebe Bayern und Sachsen: dann bitte verständliches Hochdeutsch!
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