Hagen (ots) - Erinnern Sie sich noch an die Banken- und Finanzkrise 2007/2008? Die Lehman-Pleite brachte das gesamte kapitalistische System auf unkontrollierte Weise ins Wanken. An der Commerzbank sind die Folgen bis heute sichtbar. Nach wie vor hält der Staat nach der Rettung mit Steuerzahler-Milliarden 15 Prozent an Deutschlands zweitgrößtem Finanzinstitut. Die Deutsche Bank agierte seinerzeit vom hohen Ross. Sie wies jede Form staatlicher Hilfe zurück. In dieser Woche tat sie dies erneut, aber aus einer Position der absoluten Schwäche heraus. Vertrauen stehe im Bankgeschäft am Anfang von allem, predigt der Deutsche-Bank-Chef John Cryan gerade. Und am Ende? Ist es futsch. Genau dies ist aktuell eines der großen Probleme der Bank. Dass gierige Fondsmanager die Pleite-Gerüchteküche mit Freude befeuern, um mit Leerverkäufen Profite zu machen, ist ein übler Nebeneffekt. Die Deutsche Bank war allerdings auch nie zimperlich, wenn es um Profite ging. Etliche Kommunen erinnern sich nur ungern an ihre Derivat-Geschäfte. Der Vorwurf in den USA ist nun ähnlich. Die Bank habe Risiken im Hypothekengeschäft verheimlicht. Die Androhung von 12,5 Milliarden Euro Strafzahlungen kam zur Unzeit. Also doch staatliche Hilfe? Für die Banker ein Horrorszenario. Schon wegen dann beschränkter Boni. Noch mehr aber für Merkel und Co. Sie dementieren aus gutem Grund, an Rettungsplänen zu arbeiten. Um die Deutsche Bank nicht weiter zu schwächen. Vor allem aber hatten sie einst beteuert, dass der Steuerzahler nie wieder für eine "systemrelevante" Bank zur Kasse gebeten werde. Die bittere Wahrheit: Auch die Deutsche Bank müsste gerettet werden, selbst wenn dies politisch ein enormes Beben nach sich zöge.
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