FRANKFURT (Dow Jones)--Die dramatische Lage der Deutschen Bank ruft die Industrie im Land auf den Plan. Führende Manager großer DAX-Konzerne, von BASF über Daimler bis Siemens, haben in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung die Bedeutung der Deutschen Bank für die Volkswirtschaft bekräftigt. "Die deutsche Industrie braucht eine Deutsche Bank, die uns in die Welt hinaus begleitet", sagte der BASF-Aufsichtsratsvorsitzende Jürgen Hambrecht der Zeitung.
Die Nationalitat des Finanziers zähle auch in der globalisierten Wirtschaft: "Die Machtspiele draußen im Markt sind nicht transparent, aber sie sind da", sagte Hambrecht. Daimler-Chef Dieter Zetsche sagte: "Starke deutsche Banken sind wichtig für eine starke deutsche Wirtschaft". Diese Verbindung sei eng und das werde so bleiben. Die Deutsche Bank habe eine große Tradition, ein solides Fundament und darauf aufbauend auch eine gute Zukunft. "Davon bin ich überzeugt", sagte Zetsche.
Für ein so großes Exportland wie Deutschland wäre es schlecht, "wenn wir den Zugang zu den weltweiten Kapitalmärkten nur noch über Banken in anderen Ländern sicher stellen könnten", ergänzte Eon-Chef Johannes Teyssen. Peter Terium von RWE betonte: "Eine starke Wirtschaft braucht starke Banken. Wenn wir auch in Zukunft im weltweiten Wettbewerb bestehen wollen, ist es für uns wichtig, einen Global Player wie die Deutsche Bank an unserer Seite zu haben."
Tui: Deutsche Bank war stets "verlässlicher Partner"
Europas Tourismuskonzern Tui verwies auf die eigenen "sehr herausfordernden Zeiten", in denen die Deutsche Bank sich als "verlässlicher Partner" bewiesen habe. Nikolaus von Bomhard, Vorstandsvorsitzender der Munich Re, räumte ein, dass sein Konzern die aktuelle Diskussion aufmerksam verfolge und ständig prüfe, ob er die Zusammenarbeit zurückfahren muss: "Bei der Deutschen Bank gaben uns die letzten Entwicklungen keinen Anlass, unser Geschäftsvolumen zurückzunehmen."
Siemens-Chef Joe Kaeser lobte: "Das Management verfolgt die richtigen Ziele und hat unser vollstes Vertrauen. Die Deutsche Bank ist für uns ein langjähriger, stets zuverlässiger und enger Geschäftspartner." Ausdauer und Ruhe empfahl auch Carsten Kengeter, Vorstandschef der Deutschen Börse: "Deutschland braucht die Deutsche Bank."
Am weitesten treibt es BASF-Aufseher Jürgen Hambrecht mit der Solidarität: "Wir stehen zur Deutschen Bank, ich habe gerade Aktien gekauft", verriet er in der Zeitung. "John Cryan hat Vertrauen verdient."
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/bek
(END) Dow Jones Newswires
October 01, 2016 11:30 ET (15:30 GMT)
Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.