Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen aus dem Samstagsprogramm von Dow Jones Newswires.
EZB/Mersch sieht Grenzen für Negativzinsen
EZB-Präsidiumsmitglied Yves Mersch hat unterstrichen, dass es Grenzen bei der Negativzinspolitik der Europäischen Zentralbank gebe. Gleichzeitig wandte er sich gegen Kritik aus der Bankenbranche, wonach die Niedrigzinspolitik deren Ertragslage zu stark beeinträchtige.
US-Finanzminister: Europa muss seine Banken stärken
US-Finanzminister Jacob Lew hat von den Europäern größere Anstrengungen gefordert, ihren verletzlichen Bankensektor zu stärken. Gefragt nach der Deutschen Bank und den breiteren Finanzturbulenzen in Europa sagte er, er sei besorgt, dass es zu Selbstzufriedenheit komme könne, insbesondere da sich die Finanzbranche neuen Herausforderungen gegenüber sehe. Aus seiner Sicht ist es notwendig, dass die Banken stärkere Kapitalpuffer haben. Dazu müssten die europäischen Institutionen die Regulierung des Sektors intensivieren. Europa habe dazu nicht so viel getan wie die USA, und hier sei es nun der Fall, wo es besser sei mehr zu tun.
Sparkassen wollen "Paradigmenwechsel" bei Finanzmarktregulierung
Die deutschen Sparkassen haben ein Umsteuern in der Finanzmarktregulierung verlangt, das den Instituten mehr Freiheiten gibt. Der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV), Georg Fahrenschon, forderte am Rande der Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) in Washington einen "Paradigmenwechsel" ein. "Finanzmarktstabilität erforderte in den vergangenen Jahren, durch Auflagen und Verbote die Finanzmärkte sicherer zu machen", sagte Fahrenschon. "Jetzt ist es im Interesse der Stabilität notwendig, Kreditinstituten Spielräume für ertragreiches Wirtschaften zu erhalten und teilweise auch wieder neu zu eröffnen."
Bankenverband: Deutsche Banken lösen Probleme nicht von heute auf morgen
Die Deutsche Bank und andere deutsche Institute werden nach Überzeugung ihres Branchenverbandes die grundsätzlichen Probleme nicht schnell bewältigen können. Durch die Schwierigkeiten des größten deutschen Geldhauses sieht der Bundesverband deutscher Banken aber keine Gefährdung des Finanzplatzes Deutschland.
EZB/Nowotny: Rückkehr zu normalen Zinssätzen wird lange dauern
Es wird nach Einschätzung des EZB-Ratsmitglieds Ewald Nowotny lange Zeit dauern, bis die Zinsen wieder auf ihre früheren Niveaus zurückgekehrt sind, die er beispielhaft bei 3 Prozent sieht. Während es in den USA angemessen sei, über höhere Zinsen zu diskutieren, sei dies in der Eurozone derzeit ganz gewiss nicht der Fall, sagte der Gouverneur der Oestereichischen Notenbank. "Wir müssen davon ausgehen, dass wir zwar vielleicht etwas höhere Zinsen bekommen werden, aber die alten Zeiten sind mittelfristig, d.h. für die nächsten fünf bis zehn Jahre, vorbei." Mit Blick auf das Anleihekaufprogramm der EZB über 80 Milliarden Euro pro Monat sagte Nowotny, es sei für ihn klar, dass die Märkte eine Botschaft brauchten, wie es damit nach dem für März 2017 geplanten Auslaufen weitergehe. "Diese Botschaft wird noch in diesem Jahr kommen, aber sie muss nicht jetzt kommen", sagte er.
IMF zögert bei weiteren Hilfspaketen für Griechenland
Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat signalisiert, dass er Europa bei weiteren Finanzhilfen für Griechenland wahrscheinlich nicht so bald und möglicherweise gar nicht zur Seite stehen wird. Poul Thomsen, Leiter der Europa-Abteilung beim IWF und einer der Architekten der bisherigen Hilfsprogramme für das Land, kündigte zwar an, dass eine IWF-Delegation in den nächsten ein oder zwei Wochen nach Athen reisen werde, um dort Verhandlungen über ein neues Finanzierungspaket aufzunehmen. Zugleich betonte er aber die Position des IWF. Danach seien unter anderem eine Schuldenrestrukturierung und weitere Reformen des Rentensystems für eine Beteiligung des Fonds notwendig.
Bundesländer für Verbot von Verbrennungsmotoren in Pkw ab 2030
Die Bundesländer setzen sich dafür ein, dass ab 2030 keine Benzin- und Dieselautos mehr neu zugelassen werden. Spätestens zu diesem Zeitpunkt sollen nur noch emissionsfreie Pkw neu in den Verkehr gebracht werden dürfen. Das sieht eine Ausschussempfehlung, die der Bundesrat in seiner Sitzung am 23. September mehrheitlich gebilligt hat, wie der Spiegel berichtet.
Österreich stellt sich gegen deutsche Energiepolitik
Österreich will einen Kurswechsel bei der Energiewende in Deutschland erzwingen und strebt dazu ein Bündnis mit anderen EU-Staaten an. "Die deutsche Energiewende erschwert eine Energiewende in Österreich und anderen europäischen Ländern", sagte der österreichische Umweltminister Andrä Rupprechter dem Spiegel. "Deutschland produziert zu viel billigen Strom, den Länder wie Österreich dann abnehmen müssen. Mit den derzeitigen Strompreisen ist eine Investition in Wasserkraft oder Windkraft ohne staatliche Hilfe nicht wettbewerbsfähig." Er kritisiert vor allem den Anstieg der umweltschädlichen Kohleverstromung in Deutschland.
Drei Festnahmen in Chemnitz - "hochbrisanter Sprengstoff" gefunden
Im Zusammenhang mit mutmaßlichen Anschlagsplänen in Chemnitz hat die Polizei drei Bekannte des Verdächtigen festgenommen. "Es gab drei Festnahmen, zwei im Bereich des Hauptbahnhofes, eine weitere im Bereich der Innenstadt", sagte ein Sprecher des Landeskriminalamts (LKA) Sachsen am Samstag. Ein wegen möglicher Anschlagspläne gesuchter Syrer war aber demnach nicht unter den Festgenommenen. In der nach einem Anschlagsverdacht in Chemnitz durchsuchten Wohnung ist nach Angaben der Polizei "hochbrisanter Sprengstoff" gefunden worden.
Caixin: Chinas Dienstleistungssektor wächst langsamer
Das Geschäft der chinesischen Dienstleister ist im September etwas langsamer gewachsen als im Vormonat. Trotz eines verbesserten Auftragseingangs hat sich das Wirtschaftsvertrauen der Branche verschlechtert, sodass der Einkaufsmanagerindex insgesamt auf 52,0 von 52,1 im August zurückgegangen ist. Damit bleibt der Index aber weiter über der Marke von 50, die auf eine anhaltende Expansion hindeutet.
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DJG/DJN/AFP/smh
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October 08, 2016 11:36 ET (15:36 GMT)
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