Der Verfassungsschutz hatte nach eigenen Angaben seit Anfang September einen Hinweis, dass die Terrororganisation "Islamischer Staat" (IS) in Deutschland einen Anschlag gegen Infrastruktur plant. Dieser konkrete Hinweis auf eine akute Gefahr für Bahnhöfe, Züge oder Flughäfen sei "aus nachrichtendienstlichem Aufkommen" gekommen, sagte Verfassungsschutz-Präsident Hans-Georg Maaßen am Montag der ARD. Man habe dann bis Donnerstag letzter Woche gebraucht, um den konkreten Verdächtigen zu identifizieren.
"Relativ früh konnten wir lokalisieren, dass es in Sachsen sein könnte, haben uns mit den sächsischen Behörden, aber auch mit unseren innerstaatlichen und außer- und europäischen Partnern ins Benehmen gesetzt, haben sie kontaktiert." Erst am vergangenen Donnerstag sei der Verfassungsschutz in der Lage gewesen, die gesuchte Person zu identifizieren. "Wir haben sofort die Observation durchgeführt. Eine 24/7-Observation - also Rund-um-die-Uhr-Observation", so Maaßen.
Dabei sei festgestellt worden, dass der Verdächtige in einem Ein-Euro-Shop Heißkleber kaufte. "Unverzüglich haben wir dann alle Maßnahmen in Bewegung gesetzt, damit ein Zugriff erfolgte, weil wir davon ausgingen: Dies kann im Grunde genommen die letzte Chemikalie sein, die für ihn notwendig war, um eine Bombe herzustellen." Zu den möglichen Anschlagszielen des in Leipzig festgenommenen Verdächtigen sagte Maaßen: "Wir hatten Hinweise - nachrichtendienstliche Hinweise - dass er zunächst einmal Züge in Deutschland angreifen wollte. Zuletzt konkretisierte sich dies mit Blick auf Flughäfen in Berlin."