Bielefeld (ots) - In einem hat Martin Zentgraf, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes der Pharmazeutischen Industrie (BPI), absolut recht: "Am Ende werden die Patientinnen und Patienten die Rechnung bezahlen." Doch diesen Satz gebraucht Zentgraf leider nicht im wörtlichen, sondern im übertragenen Sinne. Er sieht vielmehr eine unsichere Arzneimittelversorgung für Deutschland heraufziehen, wenn die Pharmazeutische Industrie künftig nicht mehr Geld für ihre Präparate nehmen könne. Eine geradezu abenteuerliche These. Denn die Realität sieht so aus, dass die Krankenkassen in Deutschland insgesamt immer mehr Geld ausgeben müssen, um die verschriebenen Medikamente zu bezahlen. Im Vorjahr stiegen die Ausgaben hierfür auf 35,4 Milliarden Euro, ein Plus von 3,9 Prozent. Zur wahren Goldgrube entwickeln sich für die Pharmafirmen neu entwickelte Medikamente, für die sie jeweils ein Jahr lang den Preis sozusagen im Alleingang bestimmen können. Oft mehrere hundert Millionen Euro betragen hier die Bruttoumsätze. Das alles - siehe das Zentgraf-Zitat am Anfang - zu Lasten der Bürger, die die Sozialkassen mit ihren Beiträgen finanzieren. Dass dieses System durch den demografischen Wandel in den kommenden Jahrzehnten großen Belastungen ausgesetzt ist, dürfte bekannt sein. Seit Jahren ermittelt das Bundeskartellamt wegen illegaler Preis- und Marktabsprachen in der Pharmabranche, zuletzt im September dieses Jahres. Ergo: Es ist nicht weniger, sonder mehr Transparenz gefragt.
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