BERLIN (dpa-AFX) - Die Deutsche Bank
Mögliche Änderungen inklusive des Personalabbaus dürften schon bald verkündet werden, hieß es weiter. Noch sei allerdings unklar, wann die Einigung mit den US-Behörden steht. "Das kann schnell gehen oder noch etwas dauern", hieß es in dem Bericht. Die Deutsche Bank steht wegen der Verhandlungen mit den US-Justizbehörden über einen Vergleich wegen windigen Geschäften mit Hypothekenpapieren seit Wochen unter Druck.
Zu dem Bericht der "Welt am Sonntag" wollte sich die Bank ebenso wenig äußern wie zu einem in der "Süddeutschen Zeitung". Dort hieß es, dass ein weiterer Rückzug aus dem US-Markt im Gespräch sei. "Das ist inzwischen viel wahrscheinlicher als ein Verkauf etwa der Vermögensverwaltung", sagte ein Insider der Zeitung. Auch im Aufsichtsrat soll über einen solchen Plan bereits gesprochen worden sein. Beschlossen sei aber noch nichts.
Die Deutsche Bank beschäftigt in den USA derzeit rund ein Zehntel ihrer etwas mehr als 100 000 Mitarbeiter. Der inzwischen mehr als einem Jahr amtierende Konzernchef John Cryan ringt immer noch mit den Folgen der Finanzkrise und dem Umbau der Bank. Größtes und dringendstes Problem ist derzeit ein Vergleich im Hypothekenstreit. Dabei hat das US-Justizministerium in der ersten Runde 14 Milliarden Dollar verlangt und damit weit mehr als die Deutsche Bank dafür zurückgestellt hat.
Üblicherweise sinkt die Summe im Zuge der Verhandlungen deutlich
- aber selbst wenn es erheblich weniger wird, dürfte es die
Rückstellung der Bank übertreffen. Dies würde die Kapitalposition
der Bank weiter schwächen und brachte zuletzt zahlreiche zum Teil
wilde Spekulationen unter anderem auch über mögliche Staatshilfen
auf. Ende September hatte die Aktie der Bank zeitweise weniger als
10 Euro gekostet und war damit so billig wie noch nie. Seitdem
konnte sie sich wieder um mehr als ein Fünftel erholen. Mit einem
Minus von 46 Prozent ist der Titel im bisherigen Jahresverlauf
allerdings immer noch der schwächste Dax-Wert
ISIN DE0005140008
AXC0003 2016-10-15/17:55