Düsseldorf (ots) - Die Bundeskanzlerin gehört zu den wenigen politischen Persönlichkeiten in Europa, der Wladimir Putin keine Verachtung, sondern Respekt entgegenbringt. Angela Merkel sollte dies nutzen und heute Tacheles mit dem Mann reden, der das Leid in Syrien mit zu verantworten hat. Bis heute kann Russland keinen Nachweis liefern, dass es nicht russische Raketen waren, die den UN-Hilfskonvoi zertrümmerten und 20 Zivilisten töteten. Putin hat syrisches Blut an den Händen. Sicher, Sanktionen dürfen nicht leichtfertig beschlossen werden. Die EU braucht Russland zudem als strategischen Partner. Aber Europa darf sich auch nicht von Putin auf der Nase herumtanzen lassen. Diplomatie lässt den Kreml-Herrscher kalt. Während im Westen diskutiert wurde, schaffte Putin erst in der Ukraine und dann in Syrien Fakten. Putin hat allerdings eine Schwäche: seine Sehnsucht nach Bedeutung. Wenn die EU den russischen Präsidenten und seine Machtclique sanktioniert, ohne dass das Volk leidet, wäre dies klug. Reisesperren, Fußball-WM-Boykott, G-8-Ausschluss. Manches ist denkbar.
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