Bremen (ots) - Eine rein militärische Lösung kann es nicht geben - so lautet die schlimmste Plattitüde über die aktuellen Kriege und Konflikte. Im Umgang mit Wladimir Putin ist sie geradezu gefährlich dämlich, denn der russische Präsident setzt vor allem auf eine militärische Lösung der beiden Konflikte, an denen er beteiligt ist. In Syrien wird mit Ausnahme von atomaren und biologischen Waffen alles in die Schlacht geworfen, was doch noch einen Sieg des Assad-Regimes erreichen könnte. Bloß nicht irgendwelche Zugeständnisse machen müssen, um den Diktator - und damit die russischen Marinebasen am Mittelmeer - zu retten. Die einzige Chance für eine diplomatische Lösung besteht darin, dem Duo Infernale Putin/Assad die militärische Lösung unmöglich zu machen - mit militärischen Mitteln. Dafür muss man nicht den Kreml und den Präsidentenpalast in Damaskus bombardieren. Es reicht, Stärke zu zeigen: durch massives Aufrüsten ihrer Gegner und Stationierung eigener Truppen in der Nähe der Kriegsschauplätze. Nur so konnte der Krieg im Osten der Ukraine zumindest eingefroren werden, nur so war Putin bereit, sich auf das Minsk-II-Abkommen überhaupt einzulassen. Was jedoch Syrien betrifft, sind die maßgeblichen SPD-Politiker Steinmeier und Erler schon wieder in eine von Außenminister Lawrow gespannte Falle gegangen: Bloß nicht die Sanktionen verlängern - Putins wichtigstes Ziel in Berlin -, dann kann man das Auslöschen Aleppos vielleicht doch verhindern. So leider nicht: Moskau fordert ja einen vollständigen Abzug der Rebellen - wohl wissend, dass die gar nicht weichen können, ohne selbst vernichtet zu werden. Aleppo ist nur zu retten, wenn man den Preis für Putins Syrien-Abenteuer hochtreibt - wenn man ihn senkt, ist es verloren. So wie es die ganze Ukraine wäre, hätte der Westen dort nicht etwas mehr Stärke gezeigt.
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