Bielefeld (ots) - Wer sich viel leisten kann, kann sich in Deutschland auch leisten, zu schnell zu fahren. Autofahrer, die mit 80 Kilometern pro Stunde durch eine geschlossene Ortschaft brettern und dadurch Fußgänger und Radfahrer gefährden, riskieren gerade einmal 100 Euro Bußgeld und einen einzigen Punkt in Flensburg. Fahrern mit einem hohen Einkommen tut das kaum weh, denen mit einem geringem Verdienst hingegen schon. Das ist ungerecht. Würden reiche Raser nach dem Vorschlag von Niedersachsen 1.000 Euro Strafe zahlen müssen, würden sie es sich eher zwei Mal überlegen, wie stark sie bei der nächsten Fahrt auf das Gaspedal drücken. Gestaffelte Geldbußen können durchaus wirksam sein. Die derzeit milden Sanktionen für Tempoverstöße von Autofahrern gefährden die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer. Das zeigt sich an den aktuellen Unfallzahlen. Im Juni dieses Jahres gab es in NRW allein 3.846 Unfälle durch überhöhte Geschwindigkeit, 83 Menschen starben deshalb. Zu schnelles Fahren ist eine der häufigsten Todesursachen im Straßenverkehr. Das Land NRW hat bereits eine richtige Initiative gegen illegale Autorennen gestartet. Dass sich das NRW-Innenministerium bisher nicht zum Vorstoß in Sachen Raser-Bußgeld äußert, verwundert daher umso mehr. Immerhin hat es sich bereits als Erfinder des Blitzermarathons einen Namen gemacht. Höhere Geldbußen sind sinnvoller als längere Fahrverbote. Denn die tun zwar weh, haben aber den Nachteil, dass viele Berufstätige auf ihr Auto angewiesen sind.
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