Der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und ehemalige Verteidigungsminister Franz Josef Jung hat es trotz der jüngsten Entwicklungen in der Türkei abgelehnt, den Luftwaffenstützpunkt der Bundeswehr im türkischen Incirlik zu räumen, von wo aus sich Tornado-Flugzeuge am Kampf gegen den Islamischen Staat (IS) in Syrien beteiligen. "Jetzt, wo es im Kampf gegen den IS in die Endphase geht, dürfen wir die internationale Allianz nicht im Stich lassen", sagte er dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Online-Ausgabe).
"Wir müssen diplomatischen Druck auf die Türkei ausüben, aber dürfen jetzt nicht Incirlik räumen." Jung fügte hinzu: "Ich gehe davon aus, dass es dafür eine Mehrheit in der Koalition geben wird." Die Abstimmung über die Verlängerung des Mandats soll am Donnerstag stattfinden. Der CDU-Verteidigungspolitiker Bernd Siebert warnte angesichts der aktuellen Verhaftung von Journalisten und führenden Oppositionspolitikern davor, "übermäßig zu reagieren. Mit Drohungen wird man nichts erreichen."