Ein großer Teil der Bürger hätte nichts dagegen, wenn sich der Staat stärker als bislang in ihre Essgewohnheiten einmischen würde. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, die ausgerechnet von der Ernährungsindustrie in Auftrag gegeben wurde.
Wie der "Spiegel" in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, könnte sich die Einführung einer sogenannten Lebensmittelampel auf eine robuste Zweidrittelmehrheit stützen. 68,8 Prozent der Befragten gaben an, sich durch Verzehrempfehlungen auf der Verpackung nicht bevormundet zu fühlen. Auch gegen Schockbilder hat eine Mehrheit der Befragten nichts einzuwenden. Knapp 58 Prozent wären nicht dagegen, wenn die Verpackungen tierischer Produkte Abbildungen zeigen müssten, die die Haltungsbedingungen von Nutztieren dokumentieren, also etwa Fotos von Legehennen auf Eierkartons.
Immerhin fast die Hälfte der Befragten fände es gut, wenn der Staat einen Höchstwert für den Salzanteil in Lebensmitteln festlegen würde. Nur knapp ein Drittel fühlte sich dadurch bevormundet. Und 35,2 Prozent der Befragten zeigen sich aufgeschlossen für die Forderung nach einer Zucker-Strafsteuer, um dem Verzehr von Süßspeisen entgegenzuwirken.