Der Vorsitzende des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BDK), André Schulz, hat infolge der jüngsten Entwicklungen in der Türkei vor Auseinandersetzungen zwischen Türken auch in Deutschland gewarnt. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan treibe "sein perfides Spiel nicht nur in der Türkei, er agitiert auch in Deutschland gezielt gegen Kurden, Aleviten und andere System-Gegner", sagte Schulz dem "Handelsblatt".
Dadurch könne es "jederzeit passieren, dass es hier bei uns außer zu friedlichen Demonstrationen jederzeit auch zu gewalttätigen Auseinandersetzungen kommen kann". Die Polizei sei aber entsprechend sensibilisiert und beobachte die Szene permanent. Gleichwohl beobachte die Polizei die aktuellen Entwicklungen weiterhin "mit einiger Sorge", sagte Schulz weiter. Die Türkei sei schon seit einiger Zeit "kein Rechtsstaat mehr".
Der Bundesregierung attestierte der Polizeigewerkschafter, sich derzeit "nur sehr verhalten zu den Machenschaften des Despoten Erdogan" zu äußern, weil sie darauf angewiesen sei, dass das Flüchtlingsabkommen mit der Türkei nicht scheitere. "Bei einer einseitigen Aufkündigung durch die Türkei hätten wir erneut mit einer Flüchtlingszuwanderung im größeren Umfang zu rechnen", warnte Schulz. "Die Konsequenzen kann man derzeit nur vermuten."