Stuttgart (ots) - Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan verliert jedes Maß - gegenüber den Kritikern im eigenen Land ebenso wie im Umgang mit den westlichen Partnern. Deutschland als "sicherer Hafen" für Terroristen: Der Vorwurf kommt ausgerechnet aus dem Munde eines Mannes, in dessen Land die IS-Terrormiliz lange freies Geleit genoss. Mit den Festnahmen führender Kurdenpolitiker gießt Erdogan weiter Öl ins Feuer eines Konflikts, der die Türkei zu zerreißen droht. Erdogans militärische Alleingänge in Syrien und im Irak führen das Land noch tiefer in den Sumpf der nahöstlichen Bürgerkriege. Die außenpolitische Maxime "Null Probleme mit den Nachbarn" gilt nicht mehr. Heute liegt die Türkei mit fast allen ihren Nachbarn im Streit. Eine Türkei, die Islam und Demokratie zu einer Synthese verbindet, hätte Vorbild und Stabilitätsanker für die Region sein können. Stattdessen wird das Land immer mehr zu einem Risikofaktor.
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