Heidelberg (ots) - Die Rhein-Neckar-Zeitung (Heidelberg) kommentiert die Kandidatensuche für Schloss Bellevue:
"Langsam wird sie peinlich für Merkel, die Bundespräsidentendebatte. Unnötigerweise. Erst durch ihr Zögern, ihr fruchtloses taktisches Lavieren wertete die Kanzlerin diese Postenfrage auf. Richtig: Es geht um das höchste Amt im Staat. Der künftig Hausherr, die künftige Hausherrin in Schloss Bellevue ist nicht bloß der Grüß-Onkel der Nation, der ab und an eine große Rede halten darf. Aber, und das wird gerade vergessen: Es geht in dieser Personalfrage auch nicht um den künftigen Regierungskurs, nicht um künftige Koalitionsoptionen - selbst wenn das derzeit viele glauben machen wollen.
Der Blick in die jüngere Vergangenheit zeigt: Wirkmächtig wird ein Bundespräsident nicht als Parteisoldat, sondern erst dann, wenn er sich von Parteilinien löst. Das gilt für den gescheiterten Christian Wulff ("Der Islam gehört zu Deutschland") ebenso wie für Joachim Gauck, der schnell vergessen machte, dass seine Nominierung einst eine Provokation gegenüber Merkel und der Union war.
Also: Entweder die Kanzlerin hat einen ebenso fähigen wie willigen Kandidaten aufzubieten. Dann muss dieser sich in den Wettbewerb mit SPD-Mann Steinmeier begeben. Wenn nicht, sollte auch sie sich zu "ihrem" GroKo-Außenminister bekennen. Ein Triumph für SPD-Chef Gabriel? Kanzler ist er damit noch lange nicht."
OTS: Rhein-Neckar-Zeitung newsroom: http://www.presseportal.de/nr/66730 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_66730.rss2
Pressekontakt: Rhein-Neckar-Zeitung Dr. Klaus Welzel Telefon: +49 (06221) 519-5011
"Langsam wird sie peinlich für Merkel, die Bundespräsidentendebatte. Unnötigerweise. Erst durch ihr Zögern, ihr fruchtloses taktisches Lavieren wertete die Kanzlerin diese Postenfrage auf. Richtig: Es geht um das höchste Amt im Staat. Der künftig Hausherr, die künftige Hausherrin in Schloss Bellevue ist nicht bloß der Grüß-Onkel der Nation, der ab und an eine große Rede halten darf. Aber, und das wird gerade vergessen: Es geht in dieser Personalfrage auch nicht um den künftigen Regierungskurs, nicht um künftige Koalitionsoptionen - selbst wenn das derzeit viele glauben machen wollen.
Der Blick in die jüngere Vergangenheit zeigt: Wirkmächtig wird ein Bundespräsident nicht als Parteisoldat, sondern erst dann, wenn er sich von Parteilinien löst. Das gilt für den gescheiterten Christian Wulff ("Der Islam gehört zu Deutschland") ebenso wie für Joachim Gauck, der schnell vergessen machte, dass seine Nominierung einst eine Provokation gegenüber Merkel und der Union war.
Also: Entweder die Kanzlerin hat einen ebenso fähigen wie willigen Kandidaten aufzubieten. Dann muss dieser sich in den Wettbewerb mit SPD-Mann Steinmeier begeben. Wenn nicht, sollte auch sie sich zu "ihrem" GroKo-Außenminister bekennen. Ein Triumph für SPD-Chef Gabriel? Kanzler ist er damit noch lange nicht."
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