Bielefeld (ots) - Es sind Schilderungen, die unweigerlich bestürzen: Eltern geben ihr krankes Kind aus Existenzangst lieber ab, als dem Arbeitgeber ihren erneuten Ausfall erklären zu müssen. Schlappe, mit Medikamenten fit geputschte Kinder müssen sich durch anstrengende Kita-Tage schleppen und bekommen keine Zeit zur Erholung zugebilligt. Am besorgniserregendsten aber ist der Tenor der Erzieher in den Interviews und Gesprächen. Jene, die es am besten wissen müssen, sagen ganz klar: Wir werden den Kindern nicht gerecht. Wir können es gar nicht. Es fehlt an Zeit und an Personal. Das beginnt schon bei den gesunden Kindern. Die bitte gesund bleiben sollen. Täglich raus, täglich frische Luft ist eine der wichtigsten Maßgaben der Kinderärzte zur Abhärtung des Immunsystems. In vielen Kitas ist das gar nicht möglich. Weil niemand es schafft, jeden Tag 80 Kinder anzuziehen und nach dem Toben auf dem Freigelände wieder auszuziehen. Kranke Kinder in der Kita, das ist ein weiteres Beispiel das zeigt: Der Nachwuchs in Deutschland muss funktionieren. Damit Mama und Papa funktionieren können. Alles dreht sich um Betreuung, niemand aber spricht von Bedürftigkeit. Es kann in unserer Gesellschaft keinen Weg zurück geben zur klassischen Rollenverteilung. Es ist richtig und wichtig, dass Frauen sich verwirklichen und absichern. Ohnehin ist es in den meisten Fällen nötig, dass zwei Ernährer den Familienunterhalt verdienen. Also müssen wir vorwärtsgehen. Zu fantasievolleren, wertschätzenderen, flexibleren Arbeitsmodellen.
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