Düsseldorf (ots) - von Thomas Reisener
Die meisten seiner haarsträubenden Pläne hat der designierte US-Präsident Donald Trump schon vor seiner Wahl angekündigt. Warum wählt Amerika trotzdem jemanden, dessen Politik absehbar großen Schaden anrichtet? Wahrscheinlich, weil die meisten Wähler sich vor der Wahl gar nicht genug mit dieser Politik beschäftigt haben. Was vielleicht inzwischen ein generelles Problem der westlichen Demokratien ist: Die Bereitschaft, sich mit gesellschaftlichen und politischen Fragen zu beschäftigen, scheint generell gesunken zu sein. Auch in Europa. Unser hoch spezialisierter Arbeitsalltag erfordert inzwischen so viel Aufmerksamkeit, dass die mentalen Ressourcen für allgemeine, nicht unmittelbar den persönlichen Alltag betreffende Informationen kleiner geworden sind. Außerdem sind die politischen Probleme heute komplexer als etwa noch vor 100 Jahren. Heutige Wähler haben also weniger Zeit für die Beurteilung einer immer komplizierteren Politik. Am Beispiel Trump könnten die Folgen dieser Entwicklung sichtbar werden.
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