Regensburg (ots) - Die meisten Industrieländer wären glücklich, würde ihre Wirtschaft ähnlich rund laufen wie die deutsche. Dennoch gibt es Gründe, sich Gedanken zu machen. Denn es ziehen rundum Unwetter auf. Mit dem Brexit wütet bereits ein Gewitter, das seine volle Wirkung erst noch entfalten wird. Besonders bedenklich: Der Austritt Großbritanniens aus der EU markiert eine nahezu weltweite Tendenz, die dem Geschäftsmodell der Bundesrepublik Deutschland zuwider läuft. Unsere Ökonomie lebt wie keine andere vom Export. Sie ist angewiesen auf offene Märkte. Doch in entscheidenden Ländern, allen voran den USA, stehen die Zeichen auf Abschottung. Dass eine Trump-Regierung zusätzliche Handelshürden aufbaut, gilt als sicher. Er will zwar vor allem China treffen, aber wenn er damit auch die deutschen Exporte in die USA bremst, wird das den künftigen Präsidenten sicher nicht stören. Wenn immer mehr Länder ihr Heil im Protektionismus suchen, werden nahezu alle dabei verlieren. Deutschland ganz besonders. Die Globalisierung, die Weltoffenheit sind aber per se etwas Gutes. Sie haben den einzelnen Ökonomien Schwung gegeben. Schlecht war, dass der Gewinn daraus miserabel verteilt worden ist und die Folgen für die Umwelt fatal sind, weil sie nicht eingepreist worden ist. Dass die deutsche Wirtschaft eher skeptisch ist, zeigt ihre Zurückhaltung bei den Investitionen. Sie weiß mit den hohen Gewinnen nichts nützliches anzufangen. Das ist langfristig kein gutes Zeichen.
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