Hagen (ots) - Im Jahr 2008 feierten ihn 200.000 Menschen an der Berliner Siegessäule wie einen Messias. Acht Jahre später blickt Deutschland mit einer Mischung aus Ernüchterung, Anerkennung und Zweifel auf Obama. Was bleibt von ihm? Die amerikanische Verfassung schafft per Definition Unvollendete. Nach acht Jahren ist Schluss. Zwangsläufig fällt auch die Bilanz des 44. Präsidenten durchwachsen aus. Wer seine Erfolge und Flops gegeneinander rechnet, wird vielleicht nachvollziehen: Obama hat Amerika und der Welt gutgetan. Innenpolitisch steht auf der Habenseite die Bekämpfung der schlimmsten Wirtschaftskrise seit 80 Jahren. Das Haushaltsdefizit wurde abgebaut, die Autoindustrie wieder flottgemacht, der Arbeitsmarkt um 15 Millionen Jobs bereichert. Nicht zu vergessen die historische Einführung eines allgemeinen Gesundheitsschutzes. Nach außen bleiben der weitgehende Truppenabzug aus dem Irak und Afghanistan, die Liquidierung Bin Ladens, das Klima-Abkommen, die Einhegung des iranischen Atomprogramms und das Ende der Eiszeit mit Kuba in Erinnerung. Bei den Fehlern und Niederlagen wiegen die gescheiterte Einwanderungsreform, die ausgebliebene Verschärfung der Waffengesetze, der grassierende Rassismus und die noch breiter gewordenen politisch-weltanschaulichen Gräben schwer. Obama hat das Bild vom Weltpolizisten USA so nachhaltig verändert, das Deutschland und Europa gezwungen sind, mehr Verantwortung zu übernehmen. Es ist nicht ohne Ironie, dass sein Auftritt in Berlin ganz im Zeichen des großen Unbekannten Trump steht. Obama, der Hoffnungsträger von einst, kommt zum Abschied als Seelsorger. Fürchtet euch nicht...
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