Frankfurt (ots) - Auf den überraschenden Sieg von Donald Trump bei den US-Präsidentschaftswahlen haben die Märkte zunächst mit einiger Verunsicherung reagiert. Am Tag nach der Wahl waren - wie in solchen Phasen erhöhter Unsicherheit in der Vergangenheit schon öfter zu beobachten war - die üblichen Verlaufsmuster an den Märkten zu registrieren. Zunächst einmal raus aus den risikobehafteten Assets.
Schließlich weiß ja keiner, was da auf einen zukommt - nach den Aussagen Trumps während des Wahlkampfes, die bei manchem Beobachter schon so einiges Stirnrunzeln auslöste, um es mal milde zu formulieren. Des Weiteren suchten die Anleger wiederum ihr Heil in den sicheren Häfen. Sichere Staatspapiere waren gefragt, genauso wie Gold. Schnell beruhigte sich die Situation an den Märkten aber, und zwischen risikobehafteten Assets und den sicheren Anlagen waren die umgekehrten Ströme zu beobachten.
Und was machte Amerikas Devise? In der ersten Phase der Unsicherheit schwächte sie sich ab. Es gab einen Sprung von knapp drei US-Cent im Vergleich zur Gemeinschaftswährung, d.h. der Euro wertete auf. In den folgenden knapp anderthalb Wochen - auch unter dem Einfluss gemäßigterer Trump-Töne, wenn man denn schon von solchen Klängen des künftigen US-Präsidenten sprechen will - wertete der Dollar kräftig auf.
Unmittelbar nachdem die Wahlergebnisse bekannt wurden, sprang der Euro in Riesensätzen nach oben, und zwar bis auf 1,1299 Dollar in der Spitze am Tag nach der Wahl. Bis zum Freitag der abgelaufenen Woche vollzog der Greenback dann eine Aufwertung bis auf 1,0570 Dollar. Das sind immerhin 6,5 Prozent in sieben Handelstagen - ein stattlicher Spurt. Man möchte meinen, dass die Parität zur Gemeinschaftswährung noch vor dem Monatsende greifbar ist. Aber man sollte eher eine Beruhigung der Aufwertungsbewegung mit einkalkulieren, auch wenn eine Bewegung in Richtung Parität verständlicherweise nicht auszuschließen ist. An den Märkten ist ja auch nicht auszuschließen, dass die zehnjährige Bundrendite noch mal ins Minus fällt; das kurze Ende der Bundkurve, d.h. der zweijährige Bereich, ist bereits wieder tiefer im Minus, hat die "Trump-Effekte" schon wieder egalisiert, den Weg der Renditen also wieder ein wenig vorgezeichnet.
Für den Dollar, die US-Kapitalmarktzinsen und damit auch die Zinsdifferenz zu Europa, bei Währungen speziell zu den kurzfristigen Bundestiteln, hängt in den nächsten Wochen viel von diversen Faktoren und Fragestellungen ab und damit natürlich auch von der Rhetorik, mit der Donald Trump diese Aspekte begleiten wird. An den Märkten stellt man sich darauf ein, dass die Fiskalpolitik in den USA für die Kapitalmarktzinsen zu einem entscheidenderen Faktor wird, als das bislang der Fall war, und dass die Geldpolitik damit ein Stück weit in den Hintergrund rückt.
Noch hält Fed-Chefin Janet Yellen an ihrem Kurs fest und betont, dass ein Zinsschritt im nächsten Monat durchaus nicht vom Tisch sei. Aber die Dollar-Aufwertung könnte das durchaus zunichtemachen, schließlich wirkt sie ja bereits wie ein Zinsschritt, und die US-Notenbank wird die Aufwertung - wenn sie denn weitergeht - nicht noch über eine restriktivere Geldpolitik befeuern wollen. Denn das war in der Vergangenheit schon zu beobachten. Man erinnere sich an den Schwenk der Europäischen Zentralbank (EZB) hin zum Quantitative Easing (QE), die den Euro abwertete. Ein weiterer Faktor, der die Fed schon zum Abwarten veranlasste, waren die Verzerrungen in Schwellenländern. Auch heute haben Emerging Markets ziemlich zu kämpfen.
Dreh- und Angelpunkt wird sein, wie der Konjunkturstimulus in den USA letzten Endes aussehen wird und vor allem wie er finanziert wird. Daneben bleibt natürlich immer noch die Frage, ob die Republikaner Trumps Vorhaben so mitmachen werden, wie Trump es sich vorstellt. Kommt es tatsächlich zu einer kreditfinanzierten Konjunkturstimulierung, die womöglich auch greift, sollte sich die Dollar-Stärke fortsetzen. Das würde ein Stück weit die Geldpolitik konterkarieren, da weitere Zinsanhebungen den Prozess der Aufwertung nur noch antreiben würden. Umgekehrt spielt der schwächere Euro der EZB in die Hände. Noch wird auf eine Ausweitung von QE gesetzt, doch an den Märkten sollte sich dann im Verlauf von 2017 immer mehr die Erkenntnis durchsetzen, dass nochmalige QE-Ausweitungen wohl nicht mehr folgen werden.
Doch wann wird die Fed zum Handeln gezwungen sein? Das wird dann der Fall sein, wenn die kreditfinanzierten Konjunkturprogramme auch die Inflationsentwicklung antreiben. Ungeachtet eines stärkeren Dollar oder sogar einer Parität zum Euro muss die Fed dann eingreifen.
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Schließlich weiß ja keiner, was da auf einen zukommt - nach den Aussagen Trumps während des Wahlkampfes, die bei manchem Beobachter schon so einiges Stirnrunzeln auslöste, um es mal milde zu formulieren. Des Weiteren suchten die Anleger wiederum ihr Heil in den sicheren Häfen. Sichere Staatspapiere waren gefragt, genauso wie Gold. Schnell beruhigte sich die Situation an den Märkten aber, und zwischen risikobehafteten Assets und den sicheren Anlagen waren die umgekehrten Ströme zu beobachten.
Und was machte Amerikas Devise? In der ersten Phase der Unsicherheit schwächte sie sich ab. Es gab einen Sprung von knapp drei US-Cent im Vergleich zur Gemeinschaftswährung, d.h. der Euro wertete auf. In den folgenden knapp anderthalb Wochen - auch unter dem Einfluss gemäßigterer Trump-Töne, wenn man denn schon von solchen Klängen des künftigen US-Präsidenten sprechen will - wertete der Dollar kräftig auf.
Unmittelbar nachdem die Wahlergebnisse bekannt wurden, sprang der Euro in Riesensätzen nach oben, und zwar bis auf 1,1299 Dollar in der Spitze am Tag nach der Wahl. Bis zum Freitag der abgelaufenen Woche vollzog der Greenback dann eine Aufwertung bis auf 1,0570 Dollar. Das sind immerhin 6,5 Prozent in sieben Handelstagen - ein stattlicher Spurt. Man möchte meinen, dass die Parität zur Gemeinschaftswährung noch vor dem Monatsende greifbar ist. Aber man sollte eher eine Beruhigung der Aufwertungsbewegung mit einkalkulieren, auch wenn eine Bewegung in Richtung Parität verständlicherweise nicht auszuschließen ist. An den Märkten ist ja auch nicht auszuschließen, dass die zehnjährige Bundrendite noch mal ins Minus fällt; das kurze Ende der Bundkurve, d.h. der zweijährige Bereich, ist bereits wieder tiefer im Minus, hat die "Trump-Effekte" schon wieder egalisiert, den Weg der Renditen also wieder ein wenig vorgezeichnet.
Für den Dollar, die US-Kapitalmarktzinsen und damit auch die Zinsdifferenz zu Europa, bei Währungen speziell zu den kurzfristigen Bundestiteln, hängt in den nächsten Wochen viel von diversen Faktoren und Fragestellungen ab und damit natürlich auch von der Rhetorik, mit der Donald Trump diese Aspekte begleiten wird. An den Märkten stellt man sich darauf ein, dass die Fiskalpolitik in den USA für die Kapitalmarktzinsen zu einem entscheidenderen Faktor wird, als das bislang der Fall war, und dass die Geldpolitik damit ein Stück weit in den Hintergrund rückt.
Noch hält Fed-Chefin Janet Yellen an ihrem Kurs fest und betont, dass ein Zinsschritt im nächsten Monat durchaus nicht vom Tisch sei. Aber die Dollar-Aufwertung könnte das durchaus zunichtemachen, schließlich wirkt sie ja bereits wie ein Zinsschritt, und die US-Notenbank wird die Aufwertung - wenn sie denn weitergeht - nicht noch über eine restriktivere Geldpolitik befeuern wollen. Denn das war in der Vergangenheit schon zu beobachten. Man erinnere sich an den Schwenk der Europäischen Zentralbank (EZB) hin zum Quantitative Easing (QE), die den Euro abwertete. Ein weiterer Faktor, der die Fed schon zum Abwarten veranlasste, waren die Verzerrungen in Schwellenländern. Auch heute haben Emerging Markets ziemlich zu kämpfen.
Dreh- und Angelpunkt wird sein, wie der Konjunkturstimulus in den USA letzten Endes aussehen wird und vor allem wie er finanziert wird. Daneben bleibt natürlich immer noch die Frage, ob die Republikaner Trumps Vorhaben so mitmachen werden, wie Trump es sich vorstellt. Kommt es tatsächlich zu einer kreditfinanzierten Konjunkturstimulierung, die womöglich auch greift, sollte sich die Dollar-Stärke fortsetzen. Das würde ein Stück weit die Geldpolitik konterkarieren, da weitere Zinsanhebungen den Prozess der Aufwertung nur noch antreiben würden. Umgekehrt spielt der schwächere Euro der EZB in die Hände. Noch wird auf eine Ausweitung von QE gesetzt, doch an den Märkten sollte sich dann im Verlauf von 2017 immer mehr die Erkenntnis durchsetzen, dass nochmalige QE-Ausweitungen wohl nicht mehr folgen werden.
Doch wann wird die Fed zum Handeln gezwungen sein? Das wird dann der Fall sein, wenn die kreditfinanzierten Konjunkturprogramme auch die Inflationsentwicklung antreiben. Ungeachtet eines stärkeren Dollar oder sogar einer Parität zum Euro muss die Fed dann eingreifen.
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