Cottbus (ots) - Irgendwann wird sich auch Potsdam eingestehen müssen: Drei Lausitzer Bahn-Halte für vermeintliche vier Einsparminuten in Berlin geopfert zu haben, war ein Fehler. Sicher, der Regionalexpress (RE) 2 steht Pendlern vor sieben und nach 22 Uhr zum Einstieg bereit. Und dennoch: Gab es für Raddusch, Kunersdorf und Kolkwitz wirklich keine bessere Lösung? Zweifel sind angebracht. Es musste damals schnell gehen, weil Bauarbeiten zwischen Berlin und Dresden offenbar über Nacht über die Bahn hereingebrochen waren. Alternativen, die Vorbereitungszeit gebraucht hätten, waren unerwünscht. Diese "perfekte" Planung baden jetzt der RE 2, die Odeg und die Fahrgäste aus. Was sich jetzt aber als noch schwerwiegender zu erweisen scheint: Einmal geopferte Haltepunkte wieder anzukoppeln, ist bedeutend komplizierter, als einfach an ihnen vorbeizurauschen. Prüfaufträge der Ministerin sind bisher jedenfalls ohne Erfolg geblieben. Nicht einmal Samstag und Sonntag, wo Spreewald-Touristen in Raddusch die komfortable Anbindung nutzen könnten, konnten Stopps eingerichtet werden. Das lässt sich vor dem Hintergrund, dass der RE 2 im Schnitt zwar pünktlicher geworden ist, aber noch oft genug verspätet kommt, nicht erklären. Wegen vier Minuten schon gar nicht.
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