Frankfurt (ots) - In zwei Wochen wird Gunter Dunkel mit einem Empfang feierlich in den Ruhestand verabschiedet werden. Nach acht Jahren an der Spitze der Nord/LB übergibt er das Ruder an Risikovorstand Thomas Bürkle. Wie die Neunmonatszahlen der drittgrößten Landesbank zeigen, tun die Träger - allen voran das Land Niedersachsen - gut daran, einem Risikomanager die Steuerung des Instituts zu überlassen. Mehr als 2 Mrd. Euro Risikovorsorge in diesem Jahr, ein Verlust von voraussichtlich 1 Mrd. Euro: Auch nach acht Jahren ist ein Ende der Schiffskrise nicht in Sicht.
Eine neue nervenaufreibende Großbaustelle braucht die Landesregierung in Hannover, was ihre Unternehmensbeteiligungen anbelangt, gewiss nicht. Danach sieht es bei der Nord/LB trotz des fürchterlichen Periodenergebnisses auch nicht aus. Denn zum einen ist die Bank, wie Bürkle gestern anmerkte, "nicht nur Schiffe". Zum anderen bestand in den vergangenen Jahren Gelegenheit, die Kapitalbasis zu stärken und einen Puffer zu schaffen. Der diesjährige Stresstest der europäischen Bankenaufsicht EBA ergab, dass die Nord/LB auch unter extremen Stressbedingungen stabil ist.
Er habe sich sein letztes Jahr im Amt anders vorgestellt, gestand der amtierende Vorstandschef ein. In der Tat: Einen glänzenden Abgang wird ihm die Bilanz 2016 nicht verschaffen. Doch dem Sturm in der Schifffahrt, der große Reedereien zu Fusionen zwingt oder sogar in die Insolvenz treibt, kann die Nord/LB heute aus eigener Kraft standhalten.
Zu Beginn der Ära Dunkel, kurz nach der Lehman-Pleite, sah es ärger aus. So wurde das harte Kernkapital mit externer Hilfe allein 2011 und 2012 um 3,3 Mrd. Euro gestärkt. Sogar in Bremen erhielt die Nord/LB Unterstützung vom Stadtstaat, der einer Wandlung stiller Einlagen von 480 Mill. Euro in Stammkapital zustimmte. Jetzt gibt Bremen, um die Bremer Landesbank zu retten, ihre Beteiligung nach Hannover ab. So ändern sich die Zeiten.
Alle Auflagen bis Ende 2016, welche die Nord/LB bei der Genehmigung der Kapitalhilfen durch die EU-Kommission erhielt, wird das Institut erfüllen. Für 2017 erwartet die Landesbank nach der jetzt kräftig hochgeschraubten Vorsorge schon wieder deutlich mehr als eine schwarze Null. Die Stärkung von Ertragskraft und Substanz in den vergangenen Jahren zahlt sich aus. Ob die Schiffskrise dem Institut einen Strich durch die Rechnung machen wird, ist heute Spekulation. Ein respektabler Abgang dürfte Nord/LB-Chef Dunkel nach der letzten Ergebnisvorlage seiner Amtszeit sicher sein.
OTS: Börsen-Zeitung newsroom: http://www.presseportal.de/nr/30377 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2
Pressekontakt: Börsen-Zeitung Redaktion Telefon: 069--2732-0 www.boersen-zeitung.de
Eine neue nervenaufreibende Großbaustelle braucht die Landesregierung in Hannover, was ihre Unternehmensbeteiligungen anbelangt, gewiss nicht. Danach sieht es bei der Nord/LB trotz des fürchterlichen Periodenergebnisses auch nicht aus. Denn zum einen ist die Bank, wie Bürkle gestern anmerkte, "nicht nur Schiffe". Zum anderen bestand in den vergangenen Jahren Gelegenheit, die Kapitalbasis zu stärken und einen Puffer zu schaffen. Der diesjährige Stresstest der europäischen Bankenaufsicht EBA ergab, dass die Nord/LB auch unter extremen Stressbedingungen stabil ist.
Er habe sich sein letztes Jahr im Amt anders vorgestellt, gestand der amtierende Vorstandschef ein. In der Tat: Einen glänzenden Abgang wird ihm die Bilanz 2016 nicht verschaffen. Doch dem Sturm in der Schifffahrt, der große Reedereien zu Fusionen zwingt oder sogar in die Insolvenz treibt, kann die Nord/LB heute aus eigener Kraft standhalten.
Zu Beginn der Ära Dunkel, kurz nach der Lehman-Pleite, sah es ärger aus. So wurde das harte Kernkapital mit externer Hilfe allein 2011 und 2012 um 3,3 Mrd. Euro gestärkt. Sogar in Bremen erhielt die Nord/LB Unterstützung vom Stadtstaat, der einer Wandlung stiller Einlagen von 480 Mill. Euro in Stammkapital zustimmte. Jetzt gibt Bremen, um die Bremer Landesbank zu retten, ihre Beteiligung nach Hannover ab. So ändern sich die Zeiten.
Alle Auflagen bis Ende 2016, welche die Nord/LB bei der Genehmigung der Kapitalhilfen durch die EU-Kommission erhielt, wird das Institut erfüllen. Für 2017 erwartet die Landesbank nach der jetzt kräftig hochgeschraubten Vorsorge schon wieder deutlich mehr als eine schwarze Null. Die Stärkung von Ertragskraft und Substanz in den vergangenen Jahren zahlt sich aus. Ob die Schiffskrise dem Institut einen Strich durch die Rechnung machen wird, ist heute Spekulation. Ein respektabler Abgang dürfte Nord/LB-Chef Dunkel nach der letzten Ergebnisvorlage seiner Amtszeit sicher sein.
OTS: Börsen-Zeitung newsroom: http://www.presseportal.de/nr/30377 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2
Pressekontakt: Börsen-Zeitung Redaktion Telefon: 069--2732-0 www.boersen-zeitung.de
© 2016 news aktuell