WASHINGTON (dpa-AFX) - Die geplante Übernahme des deutschen
Spezialmaschinenbauers Aixtron
Es ist erst das dritte Mal seit 1990, dass ein US-Präsident eine Firmenübernahme durch einen ausländischen Investor wegen Sicherheitsbedenken verhindert. Ein Aixtron-Sprecher wollte auf Anfrage zunächst keinen Kommentar zu der Entscheidung abgeben. Die chinesische Seite hatte bis zuletzt für die Übernahme geworben. Diese sei ein normaler Zusammenschluss von Firmen und habe rein wirtschaftliche Motive, hieß es.
US-REGIERUNG HAT MITSPRACHERECHT
Hintergrund für das US-Veto sind Befürchtungen, dass Aixtron-Produkte auch militärisch genutzt werden könnten. An der Börse verloren die im TecDax gelisteten Aixtron-Aktien am Freitag zwischenzeitlich mehr als 5 Prozent und setzten damit den Absturz der vergangenen Wochen fort.
Die US-Regierung hat ein Mitspracherecht, weil das Unternehmen aus Herzogenrath bei Aachen auch eine Zweigstelle in Kalifornien mit rund 100 Mitarbeitern hat. Die Behörde CFIUS hatte sich Mitte November klar gegen die Übernahme durch die Chinesen ausgesprochen, den Fall aber an das Weiße Haus weiter verwiesen. Inwieweit sich die Bundesregierung über ein US-Veto hinwegsetzen kann, ist offen. Ein Ministeriumssprecher betonte, sein Haus entscheide unabhängig.
GABRIEL HATTE ÜBERNAHME ZUNÄCHST DURCHGEWUNKEN
Das chinesische Konsortium Grand Chip Investment (GCI), hinter dem staatlich kontrollierte Fonds stecken, hatte im Mai eine Übernahmeofferte über 670 Millionen Euro vorgelegt. Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) hatte dem Deal zunächst zugestimmt, seine Unbedenklichkeitserklärung aber später widerrufen und eine erneute Prüfung angekündigt.
Aixtron stellt mit seinen gut 700 Beschäftigten Maschinen für die Chipindustrie her und steckt seit langem wegen einer schwachen Auftragslage in der Krise. Chinesische Investoren griffen zuletzt verstärkt nach deutschen Mittelständlern und Technologieunternehmen./jha/
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AXC0268 2016-12-02/23:39