Die Stadtverwaltungen der vier deutschen Millionenstädte beabsichtigen nicht, ihre Fußgängerzonen mit Pollern oder anderen physischen Hindernissen zu schützen. Derzeit kann dort jeder einfach hineinfahren, berichtet die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung".
Das zuständige Kreisverwaltungsreferat in München teilte der Zeitung mit, die Zufahrt zu Fußgängerzonen werde durch "Polizei und kommunale Verkehrsüberwachung im Zuge der regulären Kontrolltätigkeit" überwacht. Aktuell seien keine neuen Sicherheitsvorkehrungen erforderlich. Die Stadt Hamburg erklärte, Sicherheitsmaßnahmen seien jeweils unterschiedlichen Verhältnissen individuell angepasst. "Es gibt kein einheitliches Konzept der Zufahrtsbeschränkung für Sicherheitszonen", so ein Sprecher der Stadt.
In Köln liegt eine der Zufahrten zur größten Fußgängerzone der Stadt in unmittelbarer Nähe von Domplatte und Hauptbahnhof: Laut Stadtverwaltung besteht dort seit den Silvester-Übergriffen zwar "eine enorm verstärkte Polizeipräsenz". Für die Kontrolle von Lieferfahrzeugen seien die Beamten aber nicht zuständig. Anders als in anderen europäischen Ländern ist in Deutschland eine Zugangsbeschränkung mit versenkbaren Pollern unüblich. In seinem neusten Bericht warnt das europäische Polizeiamt Europol vor Angriffen von Dschihadisten mit Autos - wie am 14. Juli in Nizza.