Bielefeld (ots) - Wie viel Unterricht fällt an den nordrhein-westfälischen Schulen denn nun wirklich aus? Die 1,8 Prozent, die Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) als Totalausfallquote einräumt, dürften von vielen Eltern angezweifelt werden. Zählt man die 7,6 Prozent der Unterrichtsstunden hinzu, die laut Löhrmann durch »Vertretungsmaßnahmen« gesichert wurden, kommt man der Wahrheit schon näher. Denn der Idealfall, dass der Mathematiklehrer die erkrankte Mathematiklehrerin vertritt, ist in der Praxis ja keineswegs gesichert. Daran wird auch das neue Statistiksystem nichts ändern. Denn die von den Kritikern geforderte Kompletterfassung bleibt Löhrmann schuldig. Wahr bleibt aber auch die Volksweisheit, wonach noch kein Schwein vom Wiegen fett geworden ist. Um Unterrichtsausfall besser zu begegnen, müssen Vertretungslehrerpools vergrößert und besser organisiert werden. Die zusätzlichen fünf Millionen Euro, die Löhrmann den Schulen an flexiblen Mitteln zur Verfügung stellen will, sind da allerdings ein eher mageres Angebot.
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