Regensburg (ots) - Europa ist bei vielen ein Synonym für alles, was falsch läuft, Geld kostet, bürokratisch und weltfremd ist. Diese Wahrnehmung ist hausgemacht. Es ist gang und gäbe in Deutschland (wie in den anderen Staaten der EU auch), dass Politiker mit dem Finger auf Brüssel zeigen, wenn die Bürger gegen Vorgaben der EU auf die Straße gehen. Dabei ist die EU nichts, was von einem anderen Planeten auf die Erde gesandt wurde mit dem Ziel, die Staaten Europas zu gängeln. Die Europäische Union und alle ihre Institutionen sind besetzt mit Vertretern der Mitgliedsstaaten. Viele Politiker, die auf Brüssel schimpfen, meckern über Beschlüsse, die ihre Parteifreunde mitgetragen oder gar initiiert hatten. Diese Schuldzuweisungen haben einen großen Anteil an der allgemeinen Europaverdrossenheit vieler Menschen. Sicher: Diese Europäische Union muss schlanker und effizienter sein. Sie muss sich aus vielem heraushalten, was die Einzelstaaten auch selbst regeln können. Aber ohne EU kann kein Staat sich in einer globalen Welt behaupten. Es ist kein Wunder, dass Großbritannien sich trotz Brexit eng an die EU binden möchte. Am Ende steht die Frage, wem das Scheitern Europas nutzen würde. Die Antwort: allen, nur nicht den Europäern.
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