NEW YORK (Dow Jones)--Wenig verändert hat sich die Wall Street am letzten Handelstag vor den Weihnachtsfeiertagen gezeigt. "Vor den Feiertagen wollen nur noch wenige Händler neue Positionen aufbauen", merkte Analyst Lee Wild von Interactive Investor an. Insgesamt verlief der Handel in sehr ruhigen Bahnen, am US-Anleihemarkt fand lediglich eine verkürzte Sitzung statt.
Der Dow-Jones-Index stieg um 0,1 Prozent auf 19.934 Punkte. Der S&P-500 und der Nasdaq-Composite gewannen 0,1 und 0,3 Prozent. Das Umsatzvolumen war mit 515 (Donnerstag: 724) Millionen gehandelten Aktien sehr dünn. Auf 1.764 Kursgewinner kamen 1.213 -verlierer, unverändert schlossen 140 Titel.
Von Konjunkturdaten gingen keine Impulse aus. Die Neubauverkäufe stiegen im November stärker als erwartet. Dagegen blieb die Stimmung der US-Verbraucher im Dezember leicht hinter den Erwartungen zurück, wie die zweite Veröffentlichung des Index der Verbraucherstimmung der Uni Michigan zeigte. Gleichwohl erreichte der Index mit 98,2 Punkten den höchsten Stand seit Januar 2004.
Viele Investoren zeigten sich optimistisch, dass die US-Börsen ihre positive Tendenz zu Beginn des kommenden Jahres fortsetzen werden. Dazu müsste es jedoch zu einer Verbesserung bei den Unternehmensgewinnen kommen und auch die geplanten Steuersenkungen der neuen US-Regierung umgesetzt werden.
"Sollte dies nicht eintreten, dann könnte es zu leichten Verwerfungen kommen", sagte Analyst Tom Cassidy von Univest Wealth Management. Er rechnet aber erst im zweiten Halbjahr 2017 mit Klarheit über die künftige Politik der neuen US-Regierung.
Euro stabil- Gewinnmitnahmen beim Öl
Der Euro zeigte sich zum Wochenausklang stabil an der Marke von 1,0450 Dollar. Der zuletzt wieder etwas schwächere Dollar verhalf dem Goldpreis zu einem kleinen Plus. Zum Settlement gewann die Feinunze 0,3 Prozent auf 1.133,60 Dollar.
Am Ölmarkt erholten sich die Preise von anfänglichen Verlusten. Das Barrel WTI kostete zum Settlement 53,02 Dollar und somit 0,1 Prozent mehr als am Donnerstag. Die europäische Referenzsorte Brent gewann 0,2 Prozent auf 55,16 Dollar. Im Dezember haben sich die Ölpreise so viele Tage über der Marke von 50 Dollar behauptet wie zuletzt im Juli 2015, so ein Teilnehmer. Der in den vergangenen Wochen gestiegene Ölpreis macht die Förderung allerdings für viele Unternehmen wieder rentabel, wodurch in den USA wieder mehr Öl auf den Markt kommt. Wie Daten des Unternehmens Baker Hughes zeigten, wurde in der vergangenen Woche an 653 Anlagen Öl gefördert. Damit waren 13 Förderanlagen mehr in Betrieb als in der Woche davor. Übergeordnet bleibe das Sentiment mit den angekündigten Förderbegrenzungen positiv, auch wenn einige Zweifel bezüglich der Umsetzung der beschlossenen Maßnahmen bestünden, merkte ein Analyst an.
Sehr ruhig verlief auch der Handel am US-Anleihemarkt, der vor dem Weihnachtswochenende schon um 20.00 Uhr MEZ endete. Angst vor Terroranschlägen verschaffte dem Markt etwas Zulauf, wie Händler sagten. Sie verwiesen auf den geplanten Anschlag in Australien, den die dortige Polizei nach eigenen Angaben vom Freitag verhinderte. Die Rendite zehnjähriger Papiere gab um 1 Basispunkt auf 2,54 Prozent nach.
Bei Mattel tanzen die Puppen
Bankenwerte gehörten zu den am lebhaftesten gehandelten Titeln, nachdem sich in der Nacht zum Freitag die Deutsche Bank und die Credit Suisse im Streit um sogenannte "toxische Hypothekenpapiere" mit den US-Behörden geeinigt hatten. Im Fall der britischen Bank Barclays war eine Einigung allerdings gescheitert, weshalb das US-Justizministerium nun gerichtlich gegen das Geldhaus vorgehen will. Die nun erzielten Einigungen seien von Bedeutung für die Branche weltweit, sagte ein Marktteilnehmer. Es sei allein schon positiv, dass die Höhe der Strafzahlungen und Entschädigungen endlich feststehe. Wegen des bevorstehenden langen Feiertagswochenendes hielten sich die Anleger aber auch im Bankensektor sehr zurück. Goldman Sachs gewannen 0,4 Prozent, Bank of America 0,3 Prozent und JP Morgan 0,1 Prozent.
Unternehmensnachrichten waren ansonsten rar. Mattel schlossen unverändert. Der Spielzeughersteller hat laut einer Analyse von Importdaten im laufenden Jahr 194 Prozent mehr Barbie-Puppen ausgeliefert als im Vorjahr. Laut Daten des Marktforschungsunternehmens NPD Group hat die US-Spielzeugindustrie in diesem Jahr aber nicht so gut abgeschnitten wie im vergangenen.
Lockheed Martin fielen um 1,3 Prozent nach einem neuen Tweet von Donald Trump. Der designierte US-Präsident hat demnach Boeing aufgefordert, einen neuen Kampfjet zu entwickeln, der billiger sein soll als der F-35. Boeing gewannen 0,2 Prozent.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 19.933,94 0,08 15,06 14,40 S&P-500 2.263,79 0,13 2,83 10,76 Nasdaq-Comp. 5.462,69 0,28 15,27 9,09 Nasdaq-100 4.940,02 0,11 5,63 7,55 US-Anleihen Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag 2 Jahre 1,20 0,9 1,19 5 Jahre 2,03 -0,4 2,03 7 Jahre 2,35 -0,7 2,35 10 Jahre 2,54 -1,1 2,55 30 Jahre 3,12 -1,1 3,13 DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 7.56 Uhr Fr, 17.24 Uhr % YTD EUR/USD 1,0449 -1,11% 1,0566 1,0537 -3,8% EUR/JPY 122,6309 +0,43% 122,1008 121,41 -16,8% EUR/CHF 1,0737 -0,19% 1,0758 1,0751 -1,3% EUR/GBP 0,8510 +0,19% 0,8395 1,1933 +15,6% USD/JPY 117,36 +1,56% 115,55 115,20 -0,0% GBP/USD 1,2278 -2,47% 1,2589 1,2574 -16,7% ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 53,07 52,95 +0,2% 0,12 +18,1% Brent/ICE 55,08 55,05 +0,1% 0,03 +19,8% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.131,68 1.128,70 +0,3% +2,98 +6,7% Silber (Spot) 15,74 15,79 -0,3% -0,06 +13,9% Platin (Spot) 892,80 907,50 -1,6% -14,70 +0,2% Kupfer-Future 2,47 2,49 -0,8% -0,02 +14,8% ===
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December 23, 2016 16:12 ET (21:12 GMT)
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