Düsseldorf (ots) - Das neue Jahr hat für die Türkei begonnen, wie das alte endete: mit Terror. Die Frage nach dem Täter oder den Tätern wirkt schon fast nebensächlich, so groß ist inzwischen die Auswahl potenzieller Urheber. Der Islamische Staat, einst von Präsident Erdogan als heimlicher Verbündeter im syrischen Bürgerkrieg und als Bollwerk gegen die Kurden gehätschelt, lässt vor allem Zivilisten und Touristen ermorden. Kurdische Terroristen töten bevorzugt Polizisten und Soldaten. Dazu kommen türkische Extremisten aus der nationalistischen Ecke, die alles attackieren, was nicht in ihr Weltbild passt. Die Türkei ist in einen Strudel der Gewalt geraten, und Erdogans martialische Durchhalteparolen verraten seine Hilflosigkeit. Natürlich muss der Terror mit aller Härte bekämpft werden, und wir müssen der Türkei dabei nach Kräften helfen. Aber solange Erdogan die terroristische Bedrohung weiter als Vorwand missbraucht, um jeden Widerspruch im Land zu ersticken, solange er die Angst der Menschen dazu nutzt, seine autokratische Herrschaft zu festigen - solange kann dieser Kampf nicht gewonnen werden.
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