Nachdem die Beiträge der gesetzlichen Pflegeversicherung zum Jahresbeginn um 0,2 Prozentpunkte gestiegen sind, sollen sie nun nicht weiter klettern: Er gehe "auf heutiger Basis davon aus, dass die Beiträge bis zum Jahr 2022 stabil bleiben", sagte Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe der "Süddeutschen Zeitung" (Dienstagsausgabe). "Die Beitragszahler müssen vor zu hohen finanziellen Belastungen geschützt werden", so der CDU-Politiker.
Gleichzeitig sei es wichtig, den Alten und Kranken auch in Zukunft eine gute Versorgung zu ermöglichen. "Es geht dabei um gelebte Mitmenschlichkeit und die richtigen Prioritäten", erklärte Gröhe. Zum Jahreswechsel ist die bisher größte Reform der gesetzlichen Pflegeversicherung in Kraft getreten. Bei der Frage, wer pflegebedürftig ist und wer nicht, sollen Demenzkranke besser gestellt werden.
Zudem wurden die Minutenpflege und das alte System der Pflegestufen abgeschafft. Von nun an gibt es stattdessen sogenannte Pflegegrade. Die Bundesregierung verspricht, dass dadurch viele Pflegebedürftige profitieren. Die Reform kostet etwa fünf Milliarden Euro pro Jahr.
Um sie zu finanzieren, hat die Regierung die Beiträge zur Pflegeversicherung in zwei Stufen um insgesamt 0,5 Prozentpunkte angehoben. Seit dem 1. Januar zahlen Kinderlose 2,8 Prozent in die Pflegeversicherung ein, Versicherte mit Kindern 2,55 Prozent. Arbeitgeber und Arbeitnehmer teilen sich die Beiträge je zur Hälfte.