Frankfurt (ots) - Die Bilanz der globalen Aktienmärkte nach der ersten Handelswoche des neuen Jahres kann sich durchaus sehen lassen. In allen Regionen haben die größeren Märkte ohne Ausnahme zugelegt.
S&P 500 und FTSE 100 markierten Rekordstände, in Deutschland hat der MDax ein Allzeithoch und der Dax immerhin den höchsten Stand seit August 2015 erreicht. Allerdings ging der Aufwärtsbewegung im Verlauf der ersten Handelswoche an manchen Börsen die Luft aus, so dass sich die Avancen in überschaubaren Grenzen hielten. So haben der Dax 1 Prozent und der japanische Nikkei 1,8 Prozent zugelegt.
Das ist jedoch immer noch beachtlich, wenn berücksichtigt wird, wie groß die Strecke ist, die die Indizes zuvor in einem sehr kurzen Zeitraum zurückgelegt haben, so etwa der deutsche Standardwerteindex, der nach dem Wahlsieg von Donald Trump am 9. November 2016 im vorbörslichen Handel noch Tiefen knapp oberhalb der Marke von 10.000 ausgelotet hat und am 3. Januar bis auf 11.637 Zähler gestiegen ist.
Es ist nachvollziehbar, dass die Marktteilnehmer jetzt erst mal auf die Bremse treten. Die Bewertungen haben durch die so genannte Trump-Rally mittlerweile recht hohe Niveaus erreicht. So liegt beispielsweise das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) des amerikanischen Aktienmarkts auf Basis der Konsensschätzungen für 2017 bei 17,3. Legt man die Prognose für das abgelaufene Jahr zugrunde, liegt es sogar bei 19,4. Dabei ist zusätzlich zu bedenken, dass sowohl der Aktienmarkt- als auch der Konjunkturzyklus bereits sehr betagt sind bzw. sich in einem weit fortgeschrittenen Stadium befinden, was im Prinzip auf Baisse-Risiken hindeutet.
Die Strategen der Citigroup haben die aktuelle Konstellation mit der Ausgangslage vor den beiden zurückliegenden Baisse-Phasen verglichen. Das gleitende globale KGV auf Basis der Konsensprognosen für die kommenden zwölf Monate ist mittlerweile auf anspruchsvolle 16 gestiegen. Das ist zwar spürbar niedriger als auf dem Höhepunkt der völlig überzogenen Dotcom-Hausse im März 2000, als es einen Spitzenwert von 24 erreichte, aber bereits ein gutes Stück höher als im Hausse-Hoch des Oktober 2007, als es bei 14 lag.
Allerdings gibt es große Unterschiede zu damals. Die Zinsen sind deutlich niedriger, die Marktteilnehmer bei weitem nicht so euphorisch wie 2000 und 2007, die Aktienmärkte haben eine Phase massiver Mittelabflüsse hinter sich anstatt eines Massenansturms der Anleger wie vor allem zur Jahrtausendwende. Derzeit liegen insgesamt deutlich weniger Verkaufssignale vor, als dies vor dem Beginn der beiden zurückliegenden Baissen der Fall war. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass die Aktienmärkte auf den nun erreichten Niveaus eine Menge Vorschusslorbeer enthalten. Kurzum: Die Rally muss auch von der Konjunktur- und der Gewinnseite untermauert werden.
Damit kommt in nächster Zeit ein doppelter Lackmustest auf die Aktienmärkte zu. So wird entscheidend sein, wie das wirtschaftspolitische Programm der neuen US-Regierung im einzelnen aussieht. Erst dann kann auf solider Basis eingeschätzt werden, ob die zuversichtlichen Erwartungen über die Folgen von Trumps Programm für Konjunktur und Unternehmensgewinne berechtigt sind - und die weitgehende Ausblendung der potenziellen Risiken seiner protektionistischen Neigung.
Zum anderen beginnt in der neuen Woche mit den Zahlen von Alcoa die Quartalsberichtssaison in den Vereinigten Staaten. Im dritten Quartal 2016 und damit schon vor Trumps Wahlsieg haben die Unternehmensgewinne dies- und jenseits des Atlantiks die Wende geschafft bzw. erstmals seit langem insgesamt Zuwächse im Vergleich zum Vorjahresquartal erreicht. Das ist unter anderem auf die Erholung des Ölpreises zurückzuführen, die sich seither noch fortgesetzt hat. Ebenso wichtig wie Trumps wirtschaftspolitisches Programm wird nun sein, dass die Zahlen der Unternehmen, aber auch ihre Ausblicke, in den kommenden Wochen die Hoffnungen bestätigen, dass sich die Aufwärtsbewegung der Gewinne fortsetzt.
Geht beides in die richtige Richtung, wäre der Weg frei für eine Fortsetzung der Aktienmarkt-Rally. Die amerikanischen Indizes würden weiter von Rekord zu Rekord jagen, und der Dax könnte dann durchaus in den kommenden Monaten über die Marke 12.000 und ebenfalls auf neue Rekordhöchststände klettern.
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S&P 500 und FTSE 100 markierten Rekordstände, in Deutschland hat der MDax ein Allzeithoch und der Dax immerhin den höchsten Stand seit August 2015 erreicht. Allerdings ging der Aufwärtsbewegung im Verlauf der ersten Handelswoche an manchen Börsen die Luft aus, so dass sich die Avancen in überschaubaren Grenzen hielten. So haben der Dax 1 Prozent und der japanische Nikkei 1,8 Prozent zugelegt.
Das ist jedoch immer noch beachtlich, wenn berücksichtigt wird, wie groß die Strecke ist, die die Indizes zuvor in einem sehr kurzen Zeitraum zurückgelegt haben, so etwa der deutsche Standardwerteindex, der nach dem Wahlsieg von Donald Trump am 9. November 2016 im vorbörslichen Handel noch Tiefen knapp oberhalb der Marke von 10.000 ausgelotet hat und am 3. Januar bis auf 11.637 Zähler gestiegen ist.
Es ist nachvollziehbar, dass die Marktteilnehmer jetzt erst mal auf die Bremse treten. Die Bewertungen haben durch die so genannte Trump-Rally mittlerweile recht hohe Niveaus erreicht. So liegt beispielsweise das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) des amerikanischen Aktienmarkts auf Basis der Konsensschätzungen für 2017 bei 17,3. Legt man die Prognose für das abgelaufene Jahr zugrunde, liegt es sogar bei 19,4. Dabei ist zusätzlich zu bedenken, dass sowohl der Aktienmarkt- als auch der Konjunkturzyklus bereits sehr betagt sind bzw. sich in einem weit fortgeschrittenen Stadium befinden, was im Prinzip auf Baisse-Risiken hindeutet.
Die Strategen der Citigroup haben die aktuelle Konstellation mit der Ausgangslage vor den beiden zurückliegenden Baisse-Phasen verglichen. Das gleitende globale KGV auf Basis der Konsensprognosen für die kommenden zwölf Monate ist mittlerweile auf anspruchsvolle 16 gestiegen. Das ist zwar spürbar niedriger als auf dem Höhepunkt der völlig überzogenen Dotcom-Hausse im März 2000, als es einen Spitzenwert von 24 erreichte, aber bereits ein gutes Stück höher als im Hausse-Hoch des Oktober 2007, als es bei 14 lag.
Allerdings gibt es große Unterschiede zu damals. Die Zinsen sind deutlich niedriger, die Marktteilnehmer bei weitem nicht so euphorisch wie 2000 und 2007, die Aktienmärkte haben eine Phase massiver Mittelabflüsse hinter sich anstatt eines Massenansturms der Anleger wie vor allem zur Jahrtausendwende. Derzeit liegen insgesamt deutlich weniger Verkaufssignale vor, als dies vor dem Beginn der beiden zurückliegenden Baissen der Fall war. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass die Aktienmärkte auf den nun erreichten Niveaus eine Menge Vorschusslorbeer enthalten. Kurzum: Die Rally muss auch von der Konjunktur- und der Gewinnseite untermauert werden.
Damit kommt in nächster Zeit ein doppelter Lackmustest auf die Aktienmärkte zu. So wird entscheidend sein, wie das wirtschaftspolitische Programm der neuen US-Regierung im einzelnen aussieht. Erst dann kann auf solider Basis eingeschätzt werden, ob die zuversichtlichen Erwartungen über die Folgen von Trumps Programm für Konjunktur und Unternehmensgewinne berechtigt sind - und die weitgehende Ausblendung der potenziellen Risiken seiner protektionistischen Neigung.
Zum anderen beginnt in der neuen Woche mit den Zahlen von Alcoa die Quartalsberichtssaison in den Vereinigten Staaten. Im dritten Quartal 2016 und damit schon vor Trumps Wahlsieg haben die Unternehmensgewinne dies- und jenseits des Atlantiks die Wende geschafft bzw. erstmals seit langem insgesamt Zuwächse im Vergleich zum Vorjahresquartal erreicht. Das ist unter anderem auf die Erholung des Ölpreises zurückzuführen, die sich seither noch fortgesetzt hat. Ebenso wichtig wie Trumps wirtschaftspolitisches Programm wird nun sein, dass die Zahlen der Unternehmen, aber auch ihre Ausblicke, in den kommenden Wochen die Hoffnungen bestätigen, dass sich die Aufwärtsbewegung der Gewinne fortsetzt.
Geht beides in die richtige Richtung, wäre der Weg frei für eine Fortsetzung der Aktienmarkt-Rally. Die amerikanischen Indizes würden weiter von Rekord zu Rekord jagen, und der Dax könnte dann durchaus in den kommenden Monaten über die Marke 12.000 und ebenfalls auf neue Rekordhöchststände klettern.
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