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Dow Jones News
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MÄRKTE USA/Dow-Jones-Index scheitert hauchdünn an 20.000er Marke

Finanznachrichten News

Von Florian Faust

NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street ist am Freitag Richtung 20.000 Dow-Punkte marschiert. Dabei verfehlte der Dow-Jones-Index diese historische Marke nur um 0,37 Punkte im Verlauf. Insgesamt gut ausgefallene Arbeitsmarktdaten ließen die Zinserhöhungsfantasien wieder hochkochen, die aber am Aktienmarkt niemand mehr verschreckten. Bereits seit einiger Zeit beobachten Akteure, dass sich die Wall Street von der Geldpolitik abkoppelt. Der Dow-Jones-Index stieg um 0,3 Prozent auf 19.964 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Comosite legten um 0,4 bzw. 0,6 Prozent zu. Alle drei Indizes markierten Allzeithochs und legten auch auf Wochensicht zu. Das Umsatzvolumen an der NYSE sank auf 769 (Donnerstag: 926) Millionen gehandelter Aktien. Auf 1.427 (1.346) Kursgewinner entfielen 1.584 (1.661) -verlierer, unverändert schlossen 106 (102) Titel.

Die offiziellen Arbeitsmarktdaten für Dezember zeigten einerseits ein im Dezember abgeschwächtes Stellenwachstum, das noch dazu die Erwartungen verfehlt hatte. Andererseits stiegen die Löhne mit der höchsten Jahresrate seit 2009. Die Daten zur Lohnentwicklung befeuerten wegen ihrer Bedeutung für den geldpolitischen Weg der US-Notenbank (Fed) erneut die Zinsdebatte. "Dieser Bericht fällt ein bisschen schwächer aus als der durchschnittliche Stellenzuwachs 2016, aber er suggeriert keine Schwäche am Arbeitsmarkt. Er liefert Anlegern aber Anhaltspunkte für eine weiterhin wachsende Volkswirtschaft und das sind grundsätzlich gute Nachrichten für Aktien", sagte Investmentstrategin Kate Warne von Edward Jones.

Stundenlöhne als Inflationstreiber 
 

Die Fed hatte im jüngsten Sitzungsprotokoll die Risiken für die Inflation vor allem in stärker steigenden Löhnen und Gehältern ausgemacht. Insofern stützten die neuen Daten das von der Fed skizzierte Szenario von drei Zinserhöhungen im Jahr 2017, das zuletzt leichte Risse bekommen hatte. Unterfüttert wurde diese Marktsicht von der Präsidentin der US-Notenbankfiliale in Cleveland. Dass die Fed ihre Leitzinsen dreimal anheben könnte, sei "eine angemessene Zahl", sagte Loretta Mester. Ihr Kollege John Williams aus San Francisco hatte am Vortag ebenfalls für drei Leitzinserhöhungen 2017 plädiert. Charles Evans von der Notenbankfiliale aus Chicago plädierte für zwei, möglicherweise auch drei Zinsanhebungen. Fed-Präsident Jeffrey Lacker aus Richmond hielt es für erforderlich, dass die kurzfristigen Zinsen schneller steigen als am Markt bislang erwartet.

Die Akteure an den Finanzmärkten der USA spielten dann auch zum Wochenschluss die Karte Zinserhöhung. Denn während die Renditen stiegen und auch der Dollar moderat zulegte, fiel das zinslose Gold. Am Rentenmarkt stürzten die Notierungen nach der Vortagesrally ab, die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen schnellte um sieben Basispunkte auf 2,42 Prozent nach oben. Rentenhändler verwiesen vor allem auf die inflationstreibende Lohnentwicklung in den USA. Am Zinsterminmarkt wurde eine erste Zinserhöhung im März mit 39 Prozent Wahrscheinlichkeit eingepreist nach zuvor 35 Prozent.

Der Dollar zog mit den Zinsspekulationen auf breiter Front an. Der Euro fiel im Gegenzug auf 1,0534 Dollar nach Wechselkursen knapp über 1,06 am Vorabend. Die Aussicht auf steigende Zinsen drückten auf den Goldpreis, die Feinunze verbilligte sich um 0,6 Prozent auf 1.172 Dollar. Auch der etwas festere Dollarkurs drückte dabei auf die Preise des Edelmetalls.

Am Ölmarkt stiegen die Preise die vierte Woche in Folge. US-Leichtöl der Sorte WTI zog auf Tagessicht um 0,4 Prozent auf 53,99 Dollar je Fass an, Brent verteuerte sich um 0,4 Prozent auf 57,10 Dollar und damit den höchsten Stand seit Herbst 2015. Für Auftrieb sorgten Teilnehmern zufolge Hinweise, dass die Staaten des Erdölkartells Opec die für 2017 vereinbarten Produktionskürzungen auch tatsächlich umsetzen. Konkret genannt wurden dabei Kuwait, Irak und Saudi-Arabien. Gestützt wurden die Preise auch von der Entscheidung des Ölmultis Shell, eine Pumpleitung in Nigeria zu schließen. Dort war ein Feuer ausgebrochen. Die erneut gestiegene Anzahl der in den USA aktiven Förderanlagen bremste jedoch den Preisauftrieb. Daten des Öldienstleisters Baker Hughes zeigten den zehnten Wochenanstieg der aktiven US-Bohranlagen in Folge. Allerdings machte am Markt auch die Erwartung die Runde, Libyen und Nigeria könnten die Förderung hochfahren.

Amgen-Sieg vor Gericht treibt Aktienkurs 
 

Unternehmensseitig sorgte Apple für Gesprächsstoff. Der Technologiekonzern wagt sich in die Höhle des Löwen und will seinen ersten Apple-Store in der Samsung-Heimat Südkorea eröffnen. Der Kurs stieg um 1,1 Prozent. Amgen sprangen um 2,5 Prozent, nachdem das Unternehmen einen Rechtsstreit gegen Sanofi und ihren Partner Regeneron Pharmaceuticals gewonnen hatte. Regeneron gaben um 5,8 Prozent nach. AT&T verloren 3,1 Prozent. Der künftige US-Präsident hatte sich erneut gegen die Fusionspläne des Telekommunikationsunternehmens mit Time Warner ausgesprochen. Deren Titel sanken um 0,4 Prozent.

Ruby Tuesday brachen um 24,6 Prozent ein. Die Restaurantkette hatte einen größer als erwartet ausgefallenen Verlust gemeldet. Gap zogen dagegen um 0,4 Prozent an, nachdem der Textileinzelhändler steigende Umsätze in der Weihnachtssaison gemeldet und damit dem Negativtrend der Konkurrenz getrotzt hatte.

=== 
INDEX               zuletzt         +/- %         absolut  +/- % YTD 
DJIA              19.963,80          0,32           64,51       1,02 
S&P-500            2.276,98          0,35            7,98       1,70 
Nasdaq-Comp.       5.521,06          0,60           33,12       2,56 
Nasdaq-100         5.007,08          0,85           42,12       2,95 
 
US-Anleihen 
Laufzeit       Akt. Rendite  Bp zu Vortag  Rendite Vortag 
2 Jahre                1,21           4,8            1,16 
5 Jahre                1,92           7,9            1,85 
7 Jahre                2,23           7,0            2,16 
10 Jahre               2,42           6,9            2,35 
30 Jahre               3,00           5,8            2,95 
 
DEVISEN             zuletzt         +/- %    Fr, 7.45 Uhr  Do, 18:35  % YTD 
EUR/USD              1,0534        -0,44%          1,0580     1,0596  +0,2% 
EUR/JPY            123,2304        +0,27%        122,9043     122,36  -0,4% 
EUR/CHF              1,0718        +0,09%          1,0708     1,0711  +0,1% 
EUR/GBP              0,8574        +0,42%          0,8547     1,1706  +0,6% 
USD/JPY              116,99        +0,73%          116,14     115,47  +0,1% 
GBP/USD              1,2286        -0,75%          1,2379     1,2404  -0,4% 
 
ROHÖL               zuletzt     VT-Settl.           +/- %    +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex             53,64         53,76           -0,2%      -0,12  -0,2% 
Brent/ICE             56,80         56,89           -0,2%       0,00  +0,1% 
 
METALLE             zuletzt        Vortag           +/- %    +/- USD  % YTD 
Gold (Spot)        1.172,34      1.179,81           -0,6%      -7,47  +1,8% 
Silber (Spot)         16,48         16,73           -1,5%      -0,25  +3,5% 
Platin (Spot)        967,75        967,50           +0,0%      +0,25  +7,1% 
Kupfer-Future          2,54          2,54           +0,1%      +0,00  +1,3% 
=== 

Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.com

DJG/DJN/flf

(END) Dow Jones Newswires

January 06, 2017 16:15 ET (21:15 GMT)

Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.

© 2017 Dow Jones News
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