Düsseldorf (ots) - von Jan Drebes
Wieder einmal ist der Entscheidungsprozess zur SPD-Kanzlerkandidatur geprägt von Zaudern und Taktieren. Zwar hat es die Parteispitze bisher geschafft, eine Sturzgeburt wie bei der Ernennung von Peer Steinbrück zu verhindern und eisern am Zeitplan festzuhalten, den Kandidaten erst Ende Januar bekanntzugeben. Dafür gebührt ihr Respekt. Doch jetzt muss Gabriel bei dem Treffen am Dienstag intern unmissverständlich Farbe bekennen. Will er die Kandidatur oder nicht? Denn sollte er zurückzucken, wird er in der Partei einen Machtpoker auslösen, der Zeit braucht, bevor der Wahlkampf richtig beginnen kann. Bei Gabriel ist bis zur letzten Minute eine Überraschung möglich, selbst führende Genossen sind also zu recht nervös. Wie zum Beweis preschte Gabriel zuletzt mit einem Sicherheitspapier vor, in dem er den roten Sheriff spielt - nachdem er Bundesinnenminister de Maizière hart angegangen hatte. In der Partei war man irritiert, und Justizminister Heiko Maas sah sich nun veranlasst, eigene Vorhaben anzukündigen. Beruhigung geht anders.
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