Hagen (ots) - Kulturpolitik ist in den vergangenen Jahren leider fast vollständig zu Sparpolitik geschrumpft. Statt mit Blick nach vorne zu überlegen, welchen Mehrwert Museen und Theater für eine Kommune bringen und wie man sie nutzen kann, um die drängenden Probleme der Standortsicherung, des demografischen Wandels und der Integration von Zuwanderern zu bewältigen, wird in der Regel versucht, immer wieder noch einen letzten Euro aus den Etats zu quetschen. Dabei könnte alles so einfach sein, wie das Beispiel der Museen zeigt, die den Eintritt freigeben, die sich öffnen. Bürger entdecken die gute Stube ihrer Stadt plötzlich als einen Ort der Stille, der Anregung, des Gedankenaustauschs, sie identifizieren sich wieder mit ihrem Heimatort, sie lernen viel über die archäologischen, historischen und künstlerischen Wurzeln. Und die Erfahrungen etwa in England belegen, dass die Besucher bei freiem Eintritt viel bereitwilliger spenden und auch mehr Geld im Café oder im Museumsladen lassen. Aber mit der Sparbrille vor den Augen traut sich kaum noch ein Kulturdezernent oder Museumsleiter, ein Experiment vorzuschlagen. Nicht den Eintritt freizugeben, ist teuer. Das eigentlich Teure am Sparen ist vielmehr, dass einem der Mut zum Querdenken dabei abhanden kommt.
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