
Von Natalia Drozdiak und Laurence Norman
BRÜSSEL (Dow Jones)--Die Europäische Kommission hat den Vorwurf des Abgasbetrugs der USA gegen Fiat Chrysler als "beunruhigend" bezeichnet. Die Brüsseler Behörde werde mit den US-Behörden, EU-Mitgliedsstaaten und dem Autobauer zusammenarbeiten, um die Folgen für die in Europa verkauften Fahrzeuge der Fiat Chrysler Automobiles NV festzustellen.
"Betrug kann nicht toleriert werden", teilte die EU-Kommission mit. "Es ist höchste Zeit, dass das volle Ausmaß des Abgasskandals klar wird und alle notwendigen Maßnahmen ergriffen werden, um Betrug zu bestrafen und zu verhindern, dass solch ein Skandal noch einmal passiert".
Die Brüsseler Behörde betonte, wie gering ihre Macht sei, bei jeglichen Betrugsvorwürfen aktiv zu werden. Die EU-Mitgliedsstaaten hätten es abgelehnt, ihr Ermittlungsbefugnis zu erteilen, obwohl die Staaten selbst de facto damit gescheitert seien, etwa die Volkswagen AG effektiv zu kontrollieren und wegen ihrer Verfehlungen zu sanktionieren.
Deutsche Behörden hätten zuvor bereits Bedenken geäußert, ob das Modell 500X von Fiat die Abgasvorschrift der EU erfüllt. Die Bundesregierung habe die EU-Kommission aufgefordert, Druck auf die italienischen Behörden zu machen, die das Modell zertifizert hatten, sagte eine Sprecherin der Kommission. Italien müsse noch überzeugende Antworten auf die Vorwürfe liefern. Viele Zeit bleibe dafür nicht mehr, denn die EU wolle die Gespräche bald beenden, fügte sie hinzu.
Die Kommission erwarte zudem, dass die EU-Mitgliedsstaaten und die Abgeordneten ihren Vorschlag zur Überarbeitung der Zertifizierung von Automobilen genehmigen.
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January 13, 2017 08:10 ET (13:10 GMT)
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