Bundeswahlleiter Dieter Sarreither rechnet damit, dass Hacker versuchen werden, die Bundestagswahl durch Angriffe auf sein Verwaltungsnetz zu stören: "Wir bereiten uns auf vielfältige Angriffsstrategien durch Cyber-Attacken vor, spielen Szenarien durch", sagte Sarreither der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Dafür habe man die Infrastruktur des Rechenzentrums verdreifacht, könne Rechner und Standorte wechseln.
Im Ernstfall werde er auch das Cyber-Abwehrzentrum der Bundesregierung nutzen. Die Bundestagswahl sei dadurch technisch so abgesichert, "dass sie gegen alle Manipulationsversuche geschützt ist". Sarreither warnte auch vor Falschmeldungen, sogenannten Fake News. Sie könnten nach seiner Einschätzung auch am Wahltag eine Rolle spielen - etwa wenn gemeldet würde, dass bestimmte Wahllokale geschlossen seien.
Falschmeldungen am Wahltag, die den Wahlablauf stören sollen, werde er "öffentlichkeitswirksam schnell entgegenwirken", sagte Sarreither. Dazu will er auch soziale Medien nutzen. "Wir werden auch einen eigenen Twitter-Kanal haben, über den wir am Tag der Bundestagswahl reagieren können." Für den Fall der Fälle hätte Sarreither noch eine ganz altmodische Idee parat.
"Im Extremfall gibt es immer noch die klassischen Übermittlungswege von Telefon und Fax, um ein vorläufiges amtliches Endergebnis am Wahltag zu erstellen", sagte der Bundeswahlleiter der Zeitung.