Bielefeld (ots) - So verspätet das Kaiserreich sich zur Kolonialmacht erhob, so spät hat sich Deutschland dieser unrühmlichen Vergangenheit gestellt. Erst 2015 hat Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) den Völkermord an den Herero und Nama als solchen bezeichnet. Es gibt viele Faktoren, die es der Bundesrepublik schwer machen, Entschädigung zu leisten. Zum einen sind die Vorstellungen der materiellen Wiedergutmachung jenseits von Gut und Böse. Zum anderen trauen Herero und Nama ihrer namibischen Regierung nicht über den Weg. Auch die deutsche Debatte erschwert die Gespräche. Linke Gruppen wollen eine kausale Linie von der Schlacht am Waterberg bis nach Auschwitz ziehen - die Deutschen als Erfinder des Genozids, noch zehn Jahre vor dem türkischen Völkermord an den Armeniern. Dabei sind sich Kolonialhistoriker noch nicht einig, wie das Verbrechen abschließend bewertet werden soll. Zwei Dinge: Deutschland muss einen Weg finden, Vertreter der Herero und Nama an den Verhandlungen zu beteiligen. Und die beiden Völker müssen direkt von Zahlungen profitieren. Beides geht nur mit Namibias Regierung.
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