Ravensburg (ots) - Ein Signal für Schwarz-Grün, für einen Durchmarsch der Realos? Ganz so einfach ist es nicht. Die grüne Basis hat mit Cem Özdemir und Katrin Göring-Eckardt zwei pragmatische Grüne an die Wahlkampfspitze gewählt. Doch genauso klar hatte der jüngste Parteitag das Signal gegeben, dass den Delegierten Rot-Rot-Grün wesentlich lieber wäre. Das heißt: Özdemir und Göring-Eckardt werden sich nicht problemlos durchsetzen, sondern auch mit einigem Argwohn aus ihren Reihen betrachtet werden.
In den urgrünen Themen Ökologie, Friedenspolitik und Atomausstieg haben sich beide Spitzenkandidaten nicht sonderlich hervorgetan. Özdemir steht für eine gute Außen- und Integrationspolitik, Göring-Eckardt für soziale Themen und Gleichberechtigung.
Schwierig wird es für die Grünen bei der nächsten Wahl dadurch, dass klassische grüne Themen zurzeit keine Konjunktur haben. Zum einen haben die Grünen die ökologische Frage bereits so erfolgreich vorangetrieben, dass sie kein Alleinstellungsmerkmal mehr ist. Zum anderen fehlt der Ökopartei ein neues großes Thema. Landauf, landab geht es um Sicherheitspolitik - ein Feld, das die Grünen bislang eher nachlässig bestellt haben und mit dem sie sich schwertun, siehe Asylpolitik und sichere Herkunftsstaaten.
Schwarz-Grün? Nach derzeitigen Umfragen würde es dafür gar nicht reichen, sondern es wären nur Jamaika (Schwarz-Grün-Gelb) oder weiter eine Große Koalition drin. Schon allein aus diesem Grund hat das neue Spitzenduo recht, wenn es sich ganz auf die Inhalte konzentriert und Koalitionsmöglichkeiten erst nach der Wahl erörtern will. Das Gleiche gilt übrigens für alle im Bundestag vertretenen Parteien.
Was nun die grüne Auswahl betrifft, so lässt sich bemängeln, dass Toni Hofreiter mehr urgrünes Profil eingebracht hätte, Robert Habeck mehr ungewöhnliche Ideen und frischen Wind. Aber alle Regierungsoptionen offenhalten und die Partei ruhig führen, das kann mit Sicherheit das jetzt gewählte Spitzenduo am besten.
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Schwierig wird es für die Grünen bei der nächsten Wahl dadurch, dass klassische grüne Themen zurzeit keine Konjunktur haben. Zum einen haben die Grünen die ökologische Frage bereits so erfolgreich vorangetrieben, dass sie kein Alleinstellungsmerkmal mehr ist. Zum anderen fehlt der Ökopartei ein neues großes Thema. Landauf, landab geht es um Sicherheitspolitik - ein Feld, das die Grünen bislang eher nachlässig bestellt haben und mit dem sie sich schwertun, siehe Asylpolitik und sichere Herkunftsstaaten.
Schwarz-Grün? Nach derzeitigen Umfragen würde es dafür gar nicht reichen, sondern es wären nur Jamaika (Schwarz-Grün-Gelb) oder weiter eine Große Koalition drin. Schon allein aus diesem Grund hat das neue Spitzenduo recht, wenn es sich ganz auf die Inhalte konzentriert und Koalitionsmöglichkeiten erst nach der Wahl erörtern will. Das Gleiche gilt übrigens für alle im Bundestag vertretenen Parteien.
Was nun die grüne Auswahl betrifft, so lässt sich bemängeln, dass Toni Hofreiter mehr urgrünes Profil eingebracht hätte, Robert Habeck mehr ungewöhnliche Ideen und frischen Wind. Aber alle Regierungsoptionen offenhalten und die Partei ruhig führen, das kann mit Sicherheit das jetzt gewählte Spitzenduo am besten.
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