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Dow Jones News
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MÄRKTE USA/Wall Street reagiert verhalten auf Amtsantritt von Trump

Finanznachrichten News

Von Thomas Rossmann

NEW YORK (Dow Jones)--Recht verhalten hat die Wall Street zum Wochenausklang auf die mit Spannung erwartete Antrittsrede des neuen US-Präsidenten Donald Trump reagiert. In der US-Politik gelte künftig die Parole "nur Amerika zuerst", sagte Trump. Es gälten fortan zwei Regeln: "Kauft amerikanisch, stellt amerikanisch ein". Insgesamt waren die Aussagen allerdings nicht konkret genug, um an den Märkten größere Reaktionen hervorzurufen.

"Die Volatilität war im Tagesverlauf recht hoch", sagte Aktien-Analyst Tom Digenan von UBS Global Asset Management. "Man weiß noch nicht wie drückend die protektionistischen Maßnahmen ausfallen werden, wie die Steuersenkungen aussehen sollen oder wie stark die Deregulierung sein wird", ergänzte der Teilnehmer.

In den ersten vier Wochen nach dem Wahlsieg von Trump im November war es für den Dow-Jones-Index um 7 Prozent nach oben gegangen. Seitdem hat der Index nur noch moderat zugelegt. Am Donnerstag hatte der Dow die Gewinne seit Jahresbeginn wieder vollständig abgegeben. Vor allem Bankenwerte hatten deutlich profitiert und den Dow-Jones-Index bis knapp an die Marke von 20.000 Punkten herangeführt. Doch zuletzt hatte sich verstärkte Skepsis breit gemacht, ob die Hoffnungen des Marktes auch wirklich erfüllt werden.

Der Dow-Jones-Index erhöhte sich um 0,5 Prozent auf 19.827 Punkte und schloss damit nur 17 Punkte unter seinem Tageshoch. Während der Trump-Rede war der Index bis auf 19.759 Punkte zurückgefallen. Der S&P-500 legte um 0,3 Prozent auf 2.271 Punkte zu und der Nasdaq-Composite schloss mit einem Plus von 0,3 Prozent bei 5.555 Punkten. Der Umsatz an der NYSE stieg auf 974 (Donnerstag: 755) Millionen Aktien. Auf 1.891 (771) Kursgewinner kamen dabei 1.064 (2.227) -verlierer, unverändert schlossen 136 (102) Titel.

Dollar nach Trump-Rede schwächer - Peso legt zu 
 

In Reaktion auf die erste Rede des 45. US-Präsidenten verlor der Dollar etwas an Boden. Im Gegenzug kletterte der Euro über die Marke von 1,07 Dollar. Im späten US-Handel notierte er bei 1,0695 Dollar. Vor den Trump-Aussagen hatte die Gemeinschaftswährung noch bei 1,0679 Dollar gelegen. Der Dollar setzte damit die Abwärtsbewgung der vergangenen Wochen tendenziell fort, sagte ein Teilnehmer. "Der Markt ist weiter vorsichtig und wägt die Erwartungen mit den politischen Entscheidungen ab", sagte Analyst Sireen Harajli von der Mizuho Bank. "Es bedarf konkreter Schritte um den Dollar weiter zu stützen", ergänzte der Teilnehmer.

Ein kräftiges Plus zum Dollar verzeichnete dagegen der mexikanische Peso. Nach Aussage von Mizuho bot die Trump-Rede nur wenige neue Details. Dies habe möglicherweise einige bullische Dollar-Investoren auf dem falschen Fuß erwischt. Der Peso hat seit der Trump-Wahl im November stark an Wert verloren und war auf immer neue Rekordtiefststände gefallen. Im späten US-Handel fiel der Dollar um 1,8 Prozent auf 21,56 Peso.

Die US-Anleihen holten ihre anfänglichen Abgaben während der Trump-Rede wieder vollständig auf und drehten ins Plus. Diese habe zu verstärkten Anleihekäufen geführt, hieß es. Die Rendite zehnjähriger Papiere lag mit 2,47 Prozent auf dem Niveau des Vortages. Zu Beginn der Rede hatte die Rendite noch bei 2,50 Prozent gelegen.

Am Ölmarkt ging es zum Wochenausklang deutlich nach oben. Händler berichteten von Signalen eines knapper werdenden Angebots, nachdem sich die Opec im Vorjahr zu Fördersenkungen durchgerungen hat. Mit dem deutlichen Anstieg bei den aktiven Ölförderanlagen in den USA kamen die Preise dann allerdings von ihren Tageshochs zurück. Deren Zahlen liegt auf dem höchsten Niveau seit 14 Monaten, wie Baker Hughes mitteilte. WTI verteuerte sich zum US-Settlement um 2 Prozent auf 52,42 Dollar. Der marktführende Februar-Kontrakt wurde am Freitag letztmalig gehandelt. Brent legte um 2,5 Prozent auf 55,49 Dollar zu.

Steigende Dollarnotierungen und eine erhöhte Unsicherheit nach der Trump-Rede ließen den Goldpreis steigen. Zunächst hatten noch Zinserhöhungsfantasien das Edelmetall belastet. Der Preis für die Feinunze stieg zum US-Settlement um 0,3 Prozent auf 1.205 Dollar, nach einem Tagestief bei 1.198 Dollar.

Qualcomm mit Apple-Klage unter Druck 
 

Deutlich unter Druck geriet im späten Handel die Qualcomm-Aktie und verlor 2,4 Prozent. Apple hat den Chiphersteller wegen Lizenz-Praktiken verklagt. Es gehe um eine Summe von 1 Milliarde Dollar, teilte Apple mit. Erst vor drei Tagen hatte die US-Wettbewerbsbehörde FTC Qualcomm wegen mutmaßlich illegaler Taktiken zur Aufrechterhaltung eines Monopols auf einen in Handys verwendeten Chiptyp verklagt. Die Apple-Aktie legte um 0,2 Prozent zu.

Procter & Gamble legten um 3,2 Prozent zu. Der Konsumgüterkonzern hat im zweiten Quartal beim bereinigten Gewinn sowie beim Umsatz besser als erwartet abgeschnitten. Zudem wartete das Unternehmen mit einem etwas optimistischeren Wachstumsausblick auf. Dagegen verloren General Electric 2,2 Prozent. Der Mischkonzern verbuchte im vierten Quartal einen Gewinnrückgang. Die Ergebnisse bewegten sich in etwa im Rahmen der Erwartungen.

IBM stiegen um 2,2 Prozent. Das IT-Unternehmen hat im vierten Quartal besser abgeschnitten als erwartet, wenngleich der Trend zu rückläufigen Umsätzen weiter anhält. Skyworks Solutions schossen um 13 Prozent in die Höhe. Der Chiphersteller und Apple-Zulieferer hat nicht nur im vierten Quartal positiv überrascht, sondern auch einen Aktienrückkauf über 500 Millionen Dollar angekündigt. American Express verloren 0,6 Prozent. Der Kreditkarten-Anbieter verfehlte in der abgelaufen Periode die Gewinnprognose, schnitt bei den Einnahmen aber besser ab.

Der Ölfeldausrüster Schlumberger hat im vierten Quartal zwar erneut einen Verlust ausgewiesen, doch die Kehrtwende scheint geschafft zu sein, heißt es aus dem Handel. Die Analysten von Stephens Research merkten an, dass der Cashflow und die Aktienrückkäufe das Sentiment für die Aktie weiterhin stützen dürften und das vierte Quartal im Rahmen der Erwartungen ausgefallen sei. Die Aktie fiel um 0,8 Prozent.

=== 
INDEX           zuletzt  +/- %  absolut  +/- % YTD 
DJIA          19.827,25   0,48    94,85       0,33 
S&P-500        2.271,31   0,34     7,62       1,45 
Nasdaq-Comp.   5.555,33   0,28    15,25       3,20 
Nasdaq-100     5.063,20   0,24    12,03       4,10 
 
US-Anleihen 
Laufzeit       Akt. Rendite  Bp zu Vortag  Rendite Vortag 
2 Jahre                1,19          -3,3            1,22 
5 Jahre                1,93          -2,8            1,96 
7 Jahre                2,27          -1,2            2,28 
10 Jahre               2,47          -0,4            2,47 
30 Jahre               3,05           0,3            3,05 
 
DEVISEN             zuletzt         +/- %        Fr, 8:17  Do, 17:17  % YTD 
EUR/USD              1,0695        +0,05%          1,0690     1,0626  +1,7% 
EUR/JPY            122,5182        +0,01%        122,5096     122,44  -1,8% 
EUR/CHF              1,0720        -0,08%          1,0729     1,0726  +0,1% 
EUR/GBP              0,8652        +0,11%          0,8645     1,1595  +1,5% 
USD/JPY              114,57        -0,04%          114,61     115,19  -2,0% 
GBP/USD              1,2360        -0,05%          1,2366     1,2321  +0,2% 
 
ROHOEL              zuletzt     VT-Settl.           +/- %    +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex             52,33         52,42           +1,9%       0,96  -2,6% 
Brent/ICE             55,43         54,16           +2,3%       1,27  -2,3% 
 
METALLE             zuletzt        Vortag           +/- %    +/- USD  % YTD 
Gold (Spot)        1.207,72      1.204,72           +0,2%      +3,00  +4,9% 
Silber (Spot)         17,08         17,01           +0,4%      +0,06  +7,2% 
Platin (Spot)        977,30        958,50           +2,0%     +18,80  +8,2% 
Kupfer-Future          2,62          2,61           +0,3%      +0,01  +4,5% 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/ros

(END) Dow Jones Newswires

January 20, 2017 16:31 ET (21:31 GMT)

Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.

© 2017 Dow Jones News
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