Einige Vertreter der deutschen Wirtschaft haben zu einem besonnenen Umgang mit der neuen US-Regierung unter dem Präsidenten Donald Trump aufgerufen. Das berichtet die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung".
Siemens-Chef Joe Kaeser hofft nicht zuletzt auf Trumps Beraterstab aus der Wirtschaft. "Das sind richtig starke, herausragende Leute, die wir alle kennen", sagte er der Zeitung. "Finden diese Berater Gehör, ist der neue Präsident eine Chance für die Wirtschaft." Siemens beschäftigt mehr als 50.000 Leute in den Vereinigten Staaten.
Sie bauen in den USA Lokomotiven, Ultraschallgeräte, Gasturbinen und vieles mehr. 22 Milliarden Dollar Umsatz in den Vereinigten Staaten kommen so im Jahr zusammen, Waren im Wert von sechs Milliarden Dollar exportiert Siemens aus dem Land heraus. "Das entspricht dem, was von der neuen Regierung gewünscht wird", sagte Kaeser. Ähnlich argumentiert Harald Krüger, der Vorstandsvorsitzende des von Trump besonders attackierten Autoherstellers BMW. Das BMW-Werk in Spartanburg sei das größte im ganzen Konzern, mit mehr als 8.000 Angestellten.
"70 Prozent der Fahrzeuge von dort gehen ins Ausland. Wir sind damit eines der führenden Exportunternehmen Amerikas." Die Aufgabe von Managern sei es nicht, die Verhältnisse in fremden Staaten zu ändern, "sie sind keine Politiker", sagte Norbert Winkeljohann, Deutschland-Chef der Beratungsgesellschaft PwC. "Ein CEO muss sein Unternehmen optimieren, dabei muss er sich nach den Gegebenheiten vor Ort richten." Opportunismus sei Trumpf.
"In China müssen die deutschen Autohersteller Joint-Ventures bilden, um ihre Ware vor Ort verkaufen zu dürfen. Wenn Trump für Amerika künftig mehr lokale Fertigung verlangt, werden das die Konzerne beherzigen."