Düsseldorf (ots) - Zunächst mag Theresa May frohlockt haben, dass Trump die Wahl gewann. Hat er nicht, wie viele Briten, die EU geldgierig und überflüssig genannt? Könnte nicht der US-Markt in dem Maße an Bedeutung für die Briten gewinnen wie Europa verliert? Nicht umsonst ist May die erste Regierungschefin, die der Präsident heute zum Besuch empfängt. Doch inzwischen dürfte May schwanen, dass der Preis für die "special relationship", die besondere Beziehung beider Länder, die Trump weiter festigen will, hoch ist. Mit Folterverhören, die Trump preist, will das liberale Großbritannien nichts zu tun haben. Ohnehin zeigt sich, dass die Briten selbst die größten Verlierer des Brexit sein könnten. Die Investitionen brechen bereits ein, die britische Wirtschaft verliert Arbeitskräfte, wenn die Regierung die Zuwanderung stoppt. Immer mehr Unternehmen sehen sich gezwungen, ihre Sitze zu verlegen, um die Eintrittskarte für die EU zu behalten. Dass die britische Regierung bereits davon spricht, ihr Land zur Steueroase zu machen, damit es attraktiv bleibt, zeigt nur, wie sehr sie sich in der Defensive befindet.
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