Hagen (ots) - Der Umgang mit der eigenen Geschichte ist ein Prüfstein weniger für Demokratie, denn für Zivilisation. Fassungslos haben wir beobachtet, wie die IS-Terroristen die unwiederbringlichen Zeugnisse der antiken Hochkulturen im Irak und in Syrien pulverisiert haben. Die Geschichte umzuschreiben und zu überschreiben, ist häufig ein Bedürfnis von Extremisten und Fanatikern. Doch Erinnern ist lästig, weil es weh tut. Gerade in Deutschland ist es nicht mehr so einfach, Schülern zu erklären, warum das jährliche Gedenken an die Opfer des Nazi-Regimes wichtig ist. Die Opfer sind längst tot, die Täter fast alle ebenfalls. Macht man sich da als Land, gar als Nation, nicht selber klein, wenn man immer wieder vergangene Schuld thematisiert? Haben nicht andere Länder ebenfalls Schuld auf sich geladen? Solche Theorien buhlen derzeit um Salonfähigkeit. Sie gehen zwangsläufig einher mit der Tendenz, Schuld zu relativieren, aus Tätern irgendwie auch Opfer zu machen, die Leiden der Opfer abzuwerten sowie die historische Forschung zum Thema zu disqualifizieren. Dahinter steckt natürlich politisches Kalkül. Deshalb ist Geschichtsvergessenheit so gefährlich. Wir erinnern uns ja nicht ohne Grund. Wir wollen aus der Geschichte lernen, damit sie sich nie wiederholt.
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