Ravensburg (ots) - Ein minderjähriger Soldat und eine Offizieranwärterin melden sich bei Vorgesetzten, der Ministerin sowie beim Wehrbeauftragten und decken den schwersten Bundeswehr-Skandal seit Jahren auf: Ein Beweis für neues selbstbewusstes und offenes Denken in der Truppe, argumentiert die militärische Führung. Stimmt. Aber wahr ist auch: Auf dem langen Dienstweg zwischen Pfullendorf und Berlin sind die Meldungen über die unsäglichen Vorgänge vom Mittelmanagement der Heeres-Ausbilder absichtlich unterdrückt worden.
Genau hier liegt das Problem, das Ressortchefin von der Leyen hat: Manche Männer im Mittelbau, häufig lang gediente Führungskräfte vom "Spieß" über den Kompaniechef bis zum Kommandeur, wollen oder können nicht begreifen, dass die Bundeswehr eine Armee im Wandel ist und ihre Befehlshaberin einen attraktiven Vorzeigebetrieb befohlen hat. Sie will damit Ansehen und Nachwuchs der Truppe sichern. Viele dieser Führungskräfte fühlen sich in der flecktarn-oliven Parallelgesellschaft sehr wohl. Viele hoffen, dass sie nach dem Wahltag und dem dann ersehnten Wechsel an der Spitze verschont bleiben von Kitas in Kasernen, der Soldaten-Arbeitszeitverordnung, der Forderung nach mehr Respekt gegenüber jungen Kameraden oder Diskussionen über sexuelle Vielfalt in der Truppe.
Zugleich verweisen Soldaten - nicht nur jene, die sich menschlichen Führungsmethoden verweigern - zu Recht auf die vielen Missstände im Rüstungsbereich, die sich trotz manchen Erfolgs immer weiter hinziehen. Große Projekte wie der Transportflieger A400 oder der Schützenpanzer Puma drohen, im Desaster zu enden. Niemand kann erklären, warum der Bund nicht genügend Nachtsichtbrillen beschaffen kann. Warum dauert es sieben Jahre, vor Jahren ausgemusterte Kampfpanzer wieder einsatzfähig zu stellen?
Jene 99,9 Prozent der Soldaten, die einen guten Job machen, leiden: unter ihren Kameraden, die sich verweigern. Und unter einer politischen Führung, die an vielen Stellen sichtbar und spürbar überfordert ist.
OTS: Schwäbische Zeitung newsroom: http://www.presseportal.de/nr/102275 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_102275.rss2
Pressekontakt: Schwäbische Zeitung Redaktion Telefon: 0751/2955 1500 redaktion@schwaebische-zeitung.de
Genau hier liegt das Problem, das Ressortchefin von der Leyen hat: Manche Männer im Mittelbau, häufig lang gediente Führungskräfte vom "Spieß" über den Kompaniechef bis zum Kommandeur, wollen oder können nicht begreifen, dass die Bundeswehr eine Armee im Wandel ist und ihre Befehlshaberin einen attraktiven Vorzeigebetrieb befohlen hat. Sie will damit Ansehen und Nachwuchs der Truppe sichern. Viele dieser Führungskräfte fühlen sich in der flecktarn-oliven Parallelgesellschaft sehr wohl. Viele hoffen, dass sie nach dem Wahltag und dem dann ersehnten Wechsel an der Spitze verschont bleiben von Kitas in Kasernen, der Soldaten-Arbeitszeitverordnung, der Forderung nach mehr Respekt gegenüber jungen Kameraden oder Diskussionen über sexuelle Vielfalt in der Truppe.
Zugleich verweisen Soldaten - nicht nur jene, die sich menschlichen Führungsmethoden verweigern - zu Recht auf die vielen Missstände im Rüstungsbereich, die sich trotz manchen Erfolgs immer weiter hinziehen. Große Projekte wie der Transportflieger A400 oder der Schützenpanzer Puma drohen, im Desaster zu enden. Niemand kann erklären, warum der Bund nicht genügend Nachtsichtbrillen beschaffen kann. Warum dauert es sieben Jahre, vor Jahren ausgemusterte Kampfpanzer wieder einsatzfähig zu stellen?
Jene 99,9 Prozent der Soldaten, die einen guten Job machen, leiden: unter ihren Kameraden, die sich verweigern. Und unter einer politischen Führung, die an vielen Stellen sichtbar und spürbar überfordert ist.
OTS: Schwäbische Zeitung newsroom: http://www.presseportal.de/nr/102275 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_102275.rss2
Pressekontakt: Schwäbische Zeitung Redaktion Telefon: 0751/2955 1500 redaktion@schwaebische-zeitung.de
© 2017 news aktuell