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MÄRKTE USA/Rekordjagd an Wall Street hält an - Kraft Heinz gesucht

Finanznachrichten News

Von Florian Faust

NEW YORK (Dow Jones)--Die Rekordjagd der Wall Street ist am Freitag dank eines Schlussspurts in eine neue Runde gegangen. Nachdem der mehrtägige Rekordlauf am Vortag bereits stark an Dynamik verloren hatte, ließ selbige zum Wochenschluss aber noch ein wenig mehr nach. Dennoch markierte der Nasdaq-Composite zum Handelsende hin ein neues Allzeithoch, der S&P-500 verpasste selbiges hauchdünn. Da am Montag der Handel feiertagsbedingt in den USA ruhen wird, hielten sich sicherheitsorientierte Anleger mit Käufen zurück. Außerdem warte der Markt noch immer auf die von US-Präsident Donald Trump angekündigte Steuerreform, die schließlich Auslöser der jüngsten Rally gewesen sei. Da Trump zumindest bei seinen Personalentscheidungen auf immer mehr Gegenwind bei seinen eigenen Parteifreunden stoße, steige auch die Verunsicherung hinsichtlich seiner Steuerpläne, hieß es im Handel. Verstärkt wurde diese Sorge von Trump selbst, seine Äußerungen am Vortag deuteten nicht auf eine rasche Steuerreform hin.

Der Dow-Jones-Index gewann 4 Punkte auf den neuen Rekordschlussstand von 20.524 Zählern, S&P-500 und Nasdaq-Composite legten um 0,2 bzw. 0,4 Prozent zu. Umgesetzt wurden 945 (Donnerstag: 853) Millionen Aktien. Dabei wurden an der Nyse 1.382 (1.290) Kursgewinner gezählt, denen 1.587 (1.715) -verlierer gegenüberstanden. Unverändert schlossen 139 (115) Titel. "Investoren haben in dieser Woche überzeugende Konjunkturdaten gesehen und Aussagen von US-Notenbankpräsidentin Janet Yellen stützen die Ansicht, dass das Wachstum halbwegs gut ist", sagte Händler Paul Quinsee von JP Morgan Asset Management. Mohannad Aama, Managing Director bei Beam Capital Management, erwartete dagegen eine ausgedehntere Auszeit: "Am Aktienmarkt sind politische Fortschritte vollständig eingepreist." Konjunkturseitig gab es wenig Unterstützung, der Index der Frühindikatoren war im Januar einen Tick deutlicher als vorhergesagt gestiegen und verfestigte damit das ohnehin positive Konjunkturbild.

Kraft Heinz mit Megafusion im Fokus 
 

Unternehmensseitig stand Kraft Heinz im Fokus. Der Lebensmittelkonzern hatte seinem europäischen Wettbewerber Unilever ein Angebot für einen Zusammenschluss vorgelegt. Zwar habe Unilever abgelehnt, doch Kraft Heinz verfolge ihr Ziel weiter, so der US-Konzern. Anleger sahen für beide Seiten das Positive an dem Projekt: Für Kraft Heinz ging es 10,6 Prozent nach oben, in Amsterdam kletterten Unilever um über 13 Prozent. Mondelez International fielen dagegen um 1,6 Prozent. Der Süßwarenkonzern galt lange als Übernahmekandidat durch Kraft Heinz. Diese Spekulation wurde nun vom Markt ausgepreist.

US-Präsident Donald Trump trieb die Aktie des Flugzeugbauers Boeing auf Allzeithoch. Trump will einen Großauftrag für das Kampfflugzeug F/A-18 "ernsthaft prüfen". Zudem sagte Trump, dass man sich mit Boeing bei der Bestellung der Präsidentenmaschine Air Force One "angenähert" habe. Die Titel des Flugzeugherstellers stiegen um 1,1 Prozent. Die Aktie von Truecar machte einen Sprung um 8,5 Prozent, nachdem das Informationsunternehmen für den Fahrzeughandel besser als erwartet ausgefallene Quartalszahlen ausgewiesen hatte. Zudem hob das Unternehmen den Ausblick an. Für Arista Networks ging es sogar um 18,9 Prozent nach oben. Das Unternehmen profitierte weiter von der starken Nachfrage nach Cloud-basierten Lösungen und übertraf die kursierenden Analystenschätzungen. Zudem hob Arista den Ausblick an.

Die Deere-Aktie gewannen 1,0 Prozent. Der Landmaschinenkonzern hatte seinen operativen Gewinn im ersten Geschäftsquartal um fast die Hälfte gesteigert und die Erwartungen auch beim Umsatz übertroffen. Weniger gut kamen die Geschäftszahlen des Nahrungsmittelherstellers Campbell Soup an, die unter den Prognosen lagen. Die Aktie sank um 6,5 Prozent. J.M. Smucker ermäßigten sich um 1,4 Prozent, der Marmeladenhersteller enttäuschte mit seinem Ausblick. Nach einer schwachen Prognose fielen im Lebensmittelsektor darüber hinaus General Mills um 3,8 Prozent.

Ölpreis weiter volatil 
 

Am Ölmarkt blieb es volatil. Im Verlauf drehten die Ölpreise knapp ins Plus. Das Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI gewann 0,1 Prozent auf 53,40 Dollar, Brent schloss 0,3 Prozent fester bei 55,81 Dollar. Erstmals seit drei Wochen verbuchte der Ölmarkt auf Wochensicht Verluste. Einerseits waren die Reserven in den USA kräftig gewachsen, andererseits setzten viele Teilnehmer auf weitere Förderbeschränkungen des Erdölkartells Opec. Sollten diese zu Preissteigerungen führen, ist wieder mit einem Anschwellen der US-Produktion und damit einer möglichen Neutralisierung bei den Preisen zu rechnen. Diese legte im Wochenverlauf tatsächlich weiter zu. Denn die Anzahl der in den USA aktiven Ölförderanlagen war die fünfte Woche in Folge gestiegen auf den höchsten Stand seit 16 Monaten, wie Daten des Öldienstleisters Baker Hughes vom Freitag zeigten.

Der Dollar stoppte seinen jüngsten Abwärtslauf erst einmal, konnte aber nur wenig verlorenes Terrain zurückgewinnen. Zuletzt hatten die politischen Unsicherheiten in den USA die heimische Währung belastet. Nun fiel der Euro auf 1,0611 Dollar im späten US-Geschäft nach einem Tageshoch bei rund 1,0680 Dollar. Impulse sind gegenwärtig nicht in Sicht. Der Goldpreis gab seine Tagesaufschläge mit dem gestiegenen Dollar wieder vollständig ab und zeigte sich zuletzt mit 1.236 Dollar je Feinunze 0,3 Prozent leichter. Doch bestätigten Händler ein übergeordnet hohes Interesse an Gold. Das Sicherheitsbedürfnis der Anleger sei nach der chaotischen Pressekonferenz von Trump am Vortag nicht geringer geworden, hieß es. Auf Wochensicht verbuchte der Goldpreis zum dritten Mal in Folge Zugewinne.

Auch der vermeintlich sichere Rentenhafen wurde von Anlegern angesteuert. Bei den zehnjährigen US-Staatsanleihen drückten steigende Notierungen die Rendite um 3 Basispunkte auf 2,42 Prozent. Händler blickten zur Erklärung für das gestiegene Sicherheitsbedürfnis auch nach Europa, wo die im März und April anstehenden Wahlen in den Niederlanden und Frankreich Sorgen bereiteten. In beiden Ländern liegen nationalistische Parteien in Umfragen mit vorn.

=== 
INDEX               zuletzt         +/- %         absolut  +/- % YTD 
DJIA              20.624,05          0,02            4,28       4,36 
S&P-500            2.351,16          0,17            3,94       5,02 
Nasdaq-Comp.       5.838,58          0,41           23,68       8,46 
Nasdaq-100         5.324,72          0,45           24,08       9,48 
 
US-Anleihen 
Laufzeit       Akt. Rendite  Bp zu Vortag  Rendite Vortag  +/-Bp YTD 
2 Jahre                1,19          -1,2            1,20       -1,2 
5 Jahre                1,91          -2,7            1,93       -1,6 
7 Jahre                2,23          -2,6            2,26       -1,7 
10 Jahre               2,42          -2,5            2,45       -2,2 
30 Jahre               3,03          -1,9            3,05       -3,8 
 
DEVISEN             zuletzt         +/- %        Fr, 8:13  Do, 17:27   % YTD 
EUR/USD              1,0611        -0,57%          1,0672     1,0675   +0,9% 
EUR/JPY            119,7833        -0,97%        120,9559     120,85   -2,6% 
EUR/CHF              1,0640        -0,06%          1,0646     1,0656   -0,7% 
EUR/GBP              0,8547        +0,09%          0,8539     1,1710   +0,3% 
USD/JPY              112,89        -0,40%          113,35     113,23   -3,4% 
GBP/USD              1,2414        -0,66%          1,2497     1,2500   +0,6% 
 
ROHÖL               zuletzt     VT-Settl.           +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex             53,38         53,36           +0,0%       0,02   -2,3% 
Brent/ICE             55,75         55,65           +0,2%       0,10   -2,9% 
 
METALLE             zuletzt        Vortag           +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)        1.235,54      1.239,08           -0,3%      -3,55   +7,3% 
Silber (Spot)         18,00         18,10           -0,5%      -0,10  +13,0% 
Platin (Spot)      1.004,55      1.013,00           -0,8%      -8,45  +11,2% 
Kupfer-Future          2,71          2,72           -0,4%      -0,01   +8,1% 
=== 

Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.com

DJG/DJN/flf

(END) Dow Jones Newswires

February 17, 2017 16:26 ET (21:26 GMT)

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© 2017 Dow Jones News
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