Bremen (ots) - Eingetragener Verein - mit diesem Begriff verbindet man dröge Jahreshauptversammlungen und langatmige Rechenschaftsberichte. Doch es geht auch anders, nämlich bei der "Agentur für Beschäftigung und Integration" (ABI) in Bremerhaven. An deren Gemeinnützigkeit muss man zwar gewisse Abstriche machen, doch dieses Manko wird im Nachhinein durch einen hohen Unter-haltungswert kompensiert. Wo sonst gibt es einen Funktionär, der im Vereins-Mercedes durch die Lande braust und die "Blitzer"-Knöllchen der Buchhaltung übergibt? Man könnte das bizarre Innenleben der ABI als Bremerhavener Provinzposse abtun, wäre da nicht der Umstand, dass besagter Funktionär nach wie vor Mitglied der Bremischen Bürgerschaft ist. Und dass er seine Parlamentskollegen im August vergangenen Jahres ganz offenkundig angelogen hat, als er jegliche Ver-strickung in die Machenschaften des Vereins leugnete und Kooperation bei der Aufklärung versprach. Seine treuherzigen Beteuerungen vom Rednerpult erweisen sich nun als Schmierenstück. Patrick Öztürk kann keinen Tag länger Abge-ordneter bleiben. Sein Verhalten ist eine Schande.
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