Regensburg (ots) - Die Kontrolle über die Einwanderung zurückgewinnen - das war das große Versprechen im Wahlkampf. Für die meisten Briten, die beim Referendum für den Austritt aus der EU gestimmt haben, war das Thema Immigration ausschlaggebend. Und der Slogan von 'Kontrolle zurückgewinnen' bedeutet für viele: keine, oder eine deutlich reduzierte Zuwanderung. Jetzt wird deutlich, dass sich Großbritannien das gar nicht leisten kann. Die Folgen für die Volkswirtschaft wären ruinös. Die "New Economics Foundation" hat ausgerechnet: Würden alle 2,3 Millionen EU-Ausländer, die in Großbritannien arbeiten, für einen Tag streiken, würde das die Volkswirtschaft 328 Millionen Pfund kosten. Rund elf Prozent aller Arbeiter im Königreich kommen aus der EU. Noch boomt die Wirtschaft, aber ohne eine Versorgung mit einerseits billigen oder andererseits gut ausgebildeten Arbeitskräften wäre das Wachstum akut gefährdet. Deshalb ist das Gerede von der Kontrolle ein ziemlicher Nonsens. Prominente Brexit-Fans wie der Außenminister Boris Johnson oder der Brexit-Minister David Davis wollen das Versprechen so verstehen, dass man demnächst in Eigenregie Einwanderungsquoten festlegen könne, sie aber gleichwohl nicht wesentlich senken will. Die Brexit-Wähler in den nordenglischen Industriebrachen, die EU-Einwanderer für die eigene Malaise verantwortlich halten, verstehen Kontrolle ganz anders - vom Einwanderungsstopp bis hin zur Ausbürgerung derjenigen, die schon da sind. Es wäre schlimm, wenn das Versprechen von der 'Kontrolle zurückgewinnen' zu einer harschen Immigrationspolitik führen wird.
OTS: Mittelbayerische Zeitung newsroom: http://www.presseportal.de/nr/62544 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_62544.rss2
Pressekontakt: Mittelbayerische Zeitung Redaktion Telefon: +49 941 / 207 6023 nachrichten@mittelbayerische.de
OTS: Mittelbayerische Zeitung newsroom: http://www.presseportal.de/nr/62544 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_62544.rss2
Pressekontakt: Mittelbayerische Zeitung Redaktion Telefon: +49 941 / 207 6023 nachrichten@mittelbayerische.de
© 2017 news aktuell