Handelsblatt Exklusiv mailto:hb.desk-zentral@vhb.de Tel.:0211-887-12
BERLIN (Dow Jones)--Bahn-Finanzvorstand Richard Lutz soll nach Informationen des Handelsblatts die Nachfolge von Rüdiger Grube antreten. Der derzeitige Finanzvorstand sei fachlich der beste Kandidat gewesen, hieß es zur Begründung. Er kenne das Unternehmen lange, sei in einem guten Alter und gebe dem Unternehmen damit auch eine Perspektive. "Er ist definitiv kein Übergangskandidat", hieß es in Bahnkreisen.
Entgegen anderslautenden Meldungen war Lutz nicht vom derzeitigen Vorstand Ronald Pofalla vorgeschlagen worden. Vielmehr habe Pofalla großes Interesse gehabt, die Position selbst zu besetzen. Allerdings hatte sich die Bundesregierung dagegen entschieden, die Position politisch zu besetzen, was mit dem ehemaligen Chef des Kanzleramtes der Fall gewesen ware. Lange Zeit war ein Kandidat gesucht worden, der die Position für zwei Jahre besetzen könnte, um dann Pofalla Platz zu machen. Dies sei dann aber verworfen worden. Lutz soll in der kommenden regulären Vorstandssitzung am 22. März gewahlt werden.
Darüber hinaus sollen nach Informationen des Handelsblatts die anderen Vorstandspositionen neu gewichtet werden. So sollen die wichtigen Felder des Güterverkehrs und der Digitalisierung in dem Bundesunternehmen besondere Bedeutung erhalten. Es ist die Rede von einem Vorstand Güterverkehr und einem Vorstand Digitalisierung. Dies sei auf Drängen des Bundesverkehrsministeriums entschieden worden, hieß es.
"Die objektiv bedeutsamen Bereiche sollen gestärkt werden", hieß es in Koalitionskreisen. Die derzeitigen Vorstände werden nicht in Frage gestellt, hieß es. Stattdessen sollten die weiteren Vorstandspositionen "im normalen Verfahren" besetzt werden, also auf Vorschlag des Vorstandsvorsitzenden. Darüber hinaus gilt es, für das Unternehmen einen neuen Technikvorstand zu finden sowie mittelfristig einen neuen Personalvorstand.
Nach Informationen des Handelsblatts aus Koalitionskreisen wird der Aufsichtsratschef Utz-Hellmuth Felcht seine Position behalten. Er habe "jetzt eine verantwortungsvolle Aufgabe" hieß es, da die nach dem Rücktritt von Bahnchef Rüdiger Grube entstandene Krise bei der Bahn maßgeblich von Felcht in der letzten Aufsichtsratssitzung nicht verhindert worden sei. Nun sei es an ihm, "die Neuordnung positiv zu begleiten", hieß es.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/raz
(END) Dow Jones Newswires
March 13, 2017 17:09 ET (21:09 GMT)
Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.