Bremen (ots) - Bremen schmückt sich gern mit Inklusion. Aber wenn es kompliziert wird, dann müssen diejenigen leiden, die eigentlich davon profitieren sollten. So ist es zumindest in dem Fall von Lorenz Opitz. Seine Eltern und der Zwölfjährige stecken seit Monaten im Behördenchaos fest und kämpfen um das, was ihnen zweifelsohne zusteht: Gebärdensprachdolmetscher, die dem gehörlosen Jungen die Inhalte übersetzen, die er ohne Hilfe nicht verstehen kann. So etwas ist teuer, aber das bedeutet Inklusion eben auch. Für die Ämter ist es ein Armutszeugnis, dass sie die finanziellen Zuständigkeiten für diese Art von Dolmetscher nicht im Vorfeld festgelegt haben. Viel schlimmer aber ist es, dass es die Bildungs- und Sozialbehörde seit anderthalb Jahren nicht schaffen, sich intern abzusprechen. Sie streiten lieber auf dem Rücken der betroffenen Familie. Da hilft es auch nichts, dass die Sozialbehörde vorläufig zahlt - die Angst der Eltern bleibt. Dass sie ihren Sohn da heraus nehmen und lieber zu seinen Großeltern nach Dortmund schicken wollten, ist nachvollziehbar. Für Bremen ist es der traurige Beweis dafür, dass man bei der Inklusion noch längst nicht da angekommen ist, wo man sein sollte.
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