Hagen (ots) - Der König der Umfragen ist kein Garant für den Erfolg in den Wahlkabinen. Der SPD ist es im Saarland nicht gelungen, die Schulz-Euphorie in Stimmen umzuwandeln. Im Gegenteil: Die Sozialdemokraten mussten sogar Einbußen hinnehmen. Die Große Koalition darf also weiterregieren. Dafür gibt es mehrere Gründe. Erstens: Die Christdemokraten legten an der Saar überraschend deutlich zu, weil Annegret Kramp-Karrenbauer und ihr Team aus Sicht vieler Wähler schlicht gute Arbeit geleistet haben. So schaffte es die Ministerpräsidentin nach geschickten Verhandlungen in Berlin, die Finanzlage des kleinsten deutschen Flächenlandes spürbar zu verbessern. Und ganz nebenbei stärkte sie damit auch das Selbstbewusstsein der Saarländer. Die Koalition unter ihrer Führung funktionierte ganz gut. Zweitens: Personen ersetzen keine Programme. Martin Schulz mag Charisma haben - dass er seine bisher einzige Hauptbotschaft ("Mehr Gerechtigkeit") noch nicht mit Inhalten ausreichend untermauern konnte, lassen ihn (noch) als reinen Ankündigungs-Politiker erscheinen. Schulz konnte den Genossen im Saarland keinen Schub verleihen; vielleicht hat er sogar ehemalige Nicht-Wähler mobilisiert, der CDU ihre Stimme zu geben, um Rot-Rot zu verhindern. Die SPD muss programmatisch nachlegen. Das gilt auch für die Grünen, die sich bundesweit (außer in Baden-Württemberg, wo sie gar nicht richtig grün sind) Sorgen um ihr politisches Überleben machen müssen. Ihre Stamminhalte haben keine Konjunktur oder werden von Schulz übernommen, ihrem Spitzenpersonal mangelt es an Profil. 2017 kann für sie ein schwarzes Jahr werden.
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