Bremen (ots) - Sieben Jahre lang bereiste er die Welt, regelmäßig war er zu politischen Gesprächen in Paris - allein in seiner zweiten Amtszeit besuchte er Deutschlands wichtigsten Partner 30-mal. Doch nun kam er nicht als Außenminister, sondern als Bundespräsident. Nicht sein bisheriger Kollege Jean-Marc Ayrault empfing ihn, sondern der französische Präsident François Hollande, noch dazu mit militärischen Ehren. Und über allem die Frage: Was wird Steinmeier anders machen in seinem neuen Amt? Kann der Mann überhaupt so schnell aus seiner alten Haut? Er kann, und es scheint ihm auch nicht sonderlich schwergefallen zu sein, von jetzt auf gleich als Deutschlands oberster Repräsentant aufzutreten. Staatstragend war er immer schon, auch als Minister war Steinmeier präsidial. So war dieser Besuch mehr freundschaftliche Geste denn hochpolitisch. Ja, auf Paris und Berlin kommt es jetzt an, mehr denn je nach dem Brexit. Doch Steinmeier wird der Bundesregierung hier das Feld überlassen, er ist "heimgekehrt nach acht Jahren im Ausland". Deutschland wird sein neuer politischer Mittelpunkt sein, weniger die weite Welt. Zu tun gibt es auch hier genug.
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